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Ursachenforschung nach Randalen in Zwickau FCM bestreitet Alleinschuld

Nach der fast 25-minütigen Unterbrechung beim Regionalliga-Auswärtsspiel
in Zwickau (0:1/Volksstimme berichtete) wehrt sich die Führung des 1.
FC Magdeburg vehement dagegen, für die Vorfälle alleine die
Verantwortung zu übernehmen.

Von Uwe Tiedemann und Klaus Renner 14.10.2014, 01:21

Magdeburg l Gewaltbereite FCM-Fans waren gegen Ende der ersten Halbzeit durch ein geöffnetes Tor in den Innenraum des Stadions "Sojus 31" gestürmt. Sie bewarfen Ordner, Sanitäter und Polizisten mit Flaschen und einem Holzpfahl, sie zündeten Böller, sie demolierten zwei Dixi-Toiletten. Ein Polizist wurde dabei verletzt.

Was den Eklat letztlich ausgelöst hat, wird derzeit von der Polizei, dem FSV Zwickau, dem FCM sowie dem Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) untersucht.

Bereits kurz nach Abpfiff des Spiels kursierten Gerüchte, die aufgeheizte Atmosphäre unter den rund 800 FCM-Anhängern habe sich an Ordnern des FSV Zwickau vor dem Gästebereich entzündet. Sie sollen sich zum Teil aus Ultras der "Saalefront" des Halleschen FC rekrutiert haben.

Diese These stützt auch der Leiter des FCM-Fanprojektes, Jens Janeck, der sich während des Spiels im Magdeburger Fanblock aufhielt: "Unsere Fans hat wütend gemacht, dass sie im Ordnungsdienst Personen entdeckt haben, die eindeutig dem HFC zuzuordnen sind. Daraufhin kam es zu verbalen Auseinandersetzungen."

Nach Aussagen von FCM-Vizepräsident Hagen Hoffmann, selbst Anwalt, lag bis gestern Abend noch keine Aufforderung des NOFV zu einer Stellungnahme vor. Unabhängig davon trage das FCM-Präsidium Informationen über Hintergründe und Auslöser der Geschehnisse von Zwickau zusammen. Hoffmann weiter: "Wir sind der Auffassung, dass die sicherheitstechnischen und infrastrukturellen Voraussetzungen im Stadion für einen Gästeanhang in dieser Größenordnung nicht regionalligatauglich sind."

Sportchef Mario Kallnik ergänzte: "Dass das unschöne Bilder im Fernsehen waren, steht außer Frage. Aber wir lassen unsere Fans nicht zu Unrecht an den Pranger stellen, müssen sie auch schützen. So wie es sich momentan darstellt, sind sie zum einen massiv provoziert worden. Zum anderen ist das Stadion extrem baufällig."

Wilfried Riemer, Leiter Spielbetrieb des NOFV, wollte die Geschehnisse nicht überbewerten: "Wir warten jetzt erst einmal die jeweiligen Stellungnahmen ab. Wenn tatsächlich provoziert wurde, wird es das Gericht, wie es im Juristen-Deutsch heißt, verschuldensabhängig berücksichtigen." Und: "Der Vorfall ist natürlich ein gefundenes Fressen für all diejenigen, die den Ostfußball wieder in Misskredit bringen wollen. Aber ich kann das so nicht bestätigen. Zuletzt gab es bei RW Essen ähnliche Probleme."