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Handball-Bundesliga Die Natek-Rojewski-Fraktion schlägt zu

Von Daniel Hübner 21.10.2014, 03:15

Magdeburg l Hamburg war für Jure Natek noch nie eine private Reise wert. Hamburg kennt er nur als O 2-World, in der der HSV Hamburg spielt. Hamburg ist außerdem der Ort des Final Four am 9./10. Mai 2015, wenn der DHB-Pokalsieger ermittelt wird. Zwei Tage Hamburg, da ist man gern dabei, das wäre prima, oder Jure Natek? "Das ist aber noch gaaaaanz weit weg", schiebt der 32-Jährige vom Handball-Bundesligisten SC Magdeburg jegliche Gedanken an das finale Turnier von sich. Zumal am morgigen Mittwoch ja erst die zweite Runde ausgespielt wird.

Für Natek ist es unschwer zu erraten, was dann alle bei der Eintracht in Hildesheim erwarten, letztlich lautet das Duell: Tabellenvorletzter der 2. Bundesliga gegen Tabellenfünften der 1. Bundesliga. "Alle erwarten einen Sieg. Ich hoffe, dass wir die Erwartungen ohne große Probleme erfüllen können", so Natek. Anwurf ist morgen um 19.30 Uhr in der Sparkassen-Arena.

Die Partie kommt eigentlich sehr gelegen, um das zu stabilisieren, was beim 30:23-Erfolg in der Bundesliga am Sonnabend in Lemgo einen Aufschwung erlebte: der Positionsangriff. Die beiden Rückraum-Rechten Natek (6) und Andreas Rojewski (7) erzielten dabei 13 Treffer, wenngleich Rojewski nach der Roten Karte gegen Robert Weber (46.) die besondere Aufgabe des Rechtsaußen übernehmen durfte. Der SCM will diese Leistung also gerne konservieren, bislang mangelte es ja an Konstanz im Angriff, was wiederum "schwer zu erklären ist", sagt Natek. Er hat es trotzdem versucht: "Neue Spieler, neuer Trainer, neues Konzept: Das braucht Zeit, bis sich alles gefunden hat."

Gefunden haben sich Natek und Rojewski, "denn wir ergänzen uns als völlig unterschiedliche Spieler super", betonen beide immer wieder. Sich zu ergänzen, ist wiederum eine Frage der Definition, manchmal ergänzen sie sich auf eine Art und Weise zu super, wenn es nämlich bei beiden gleichzeitig supersuper oder weniger super läuft. Natek mochte diesem Eindruck gar nicht widersprechen.

Lemgo war in neun Spielen der Saison das mit Abstand positivste statistische Beispiel für die Natek-Rojewski-Fraktion, "das kann man so sehen", sagt Natek. Egal, wer die Platte betreten hatte, Tore waren garantiert. Die Partien gegen Hannover (28:24/Rojewski 7/Natek 1), Göppingen (32:32/Rojewski 0/Natek 7) und Erlangen (31:26/Rojewski 8/Natek 1) erklären die andere Definition von Ergänzung, die nicht unwesentlich wichtiger ist für ein Team: Läuft es bei einem weniger super, läuft es beim anderen supersuper. In den fünf weiteren Spielen blieben sie auf ziemlich gleichem Niveau - im Positiven wie im Negativen.

So unterschiedlich die beiden Shooter in ihrer Anlage nämlich sein mögen, sie haben auch identische Aufgaben. Und wenn das neue Konzept nicht greift wie gegen den HSV Hamburg (25:26), dann unterlaufen ihnen ebenso Fehler wie der gesamten Mannschaft. "Aber wenn wir so wie gegen Lemgo agieren, dann können wir auch bessere Mannschaften schlagen", erklärt Natek. "Und ich bin mir sicher, unser Spiel wird noch besser." Das muss es wohl auch, wenn Natek zwei Tage Hamburg im Mai 2015 erleben möchte ...