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Schwimmen Tokio ist für Hentke immer eine Reise wert

Franziska Hentke schmettert sich in Tokio zu Bronze. Die SCM-Athletin wird in starken 2:05,61 Minuten Dritte.

Von Daniel Hübner 30.10.2014, 02:16

Magdeburg l Die junge Dame im hellblauen Anzug auf Bahn drei schmetterte gleichmäßig durchs Wasser und im "Windschatten" der Führenden: 1,16 Sekunden Rückstand waren es nach 100 Metern, 2,47 Sekunden nach 200 Metern. Ende. Franziska Hentke hatte zwar Katinka Hosszu nicht mehr eingeholt, sie musste außerdem Mireia Belmonte ziehen lassen. Aber Bronze hatte die Dame auf Bahn drei in ihrer Paradedisziplin bis zum Anschlag verteidigt. Der Kurzbahn-Weltcup in Tokio war deshalb wieder eine Reise wert.

Um 19.30 Uhr am Mittwochabend (Ortszeit) stand die 25-jährige Hentke vom SC Magdeburg also erstmals auf ihrer Asientour auf dem Podest. Und wie 2013 betrat sie in Japans Hauptstadt die Stufe zum dritten Platz. Starke 2:05,61 Minuten standen für sie auf der Anzeigetafel, für die Ungarin Hosszu wurden 2:03,14 und für die Spanierin Belmonte 2:03,83 Minuten digital notiert.

Bernd Berkhahn, Hentkes Trainer, hatte den Endlauf in Magdeburg im Internet verfolgt: "Das war schon eine ganz andere Körperspannung als beim Weltcup in Peking (dort hatte sie in nur 2:10,00 Rang sechs belegt/d. Red.), auch wenn die eine oder andere Wende nicht optimal war." So hatte sich das Rennen auch für Hentke angefühlt.

Dass sie sich zwischenzeitlich einen Muskel leicht gezerrt hatte, wollte sie hier eigentlich gar nicht lesen. Passiert war ihr das beim Ausschwimmen nach dem Vorlauf über die 200 Meter Schmetterling gestern Morgen. Deswegen hatte sie ihren Start über 100 Meter Lagen absagen müssen. "Während des Rennens habe ich den Schmerz aber nicht gespürt", meinte sie nach ihrem Schmetterling-Finale.

Finale ist auch das Ziel in Singapur, der letzten Station auf ihrer Asientour, wo am Wochenende die Sieger gesucht werden. "Ich hoffe, dass dort noch eine kleine Steigerung möglich ist", sagte Berkhahn.

In Singapur hatte Hentke 2013 den ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere gefeiert - vor Hosszu und Belmonte und in schnellen 2:04,42 Minuten. "Damals war ich auch fünf Wochen länger im Training", meinte Hentke zwar. Trotzdem lässt sich kopfnickend eine allgemeine Sportfloskel auch für ihren Fall anwenden: Sie ist auf einem guten Weg.