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Fußball-Regionalliga Nur Nennhuber braucht Trost

Von Florian Bortfeldt 02.12.2014, 02:21

Halberstadt l Das 1:1 zwischen Regionalligist Germania Halberstadt und Herbstmeister Wacker Nordhausen gehörte zu den besseren Heimspielen der Vorharzer. Es war ein offener Schlagabtausch mit allen Facetten, die der Fußball zu bieten hat.

Beide Orte trennen 60 Kilometer, auf dem Platz trennten die Gegenspieler bei Zweikämpfen nur Zentimeter. Die Intensität des "Derbys" war enorm hoch, das erkannte auch Gästetrainer Jörg Goslar, der trotz zwei verschossener Strafstöße "keine Elfmeter im Training üben lassen" will: "Klar, ein Tor ist gegen Halberstadt zu wenig, aber nach 15 Liga-partien und 32 Punkten bin ich stolz auf die Mannschaft." In dieser Form werden die Thüringer auch in der Rückrunde ganz oben dabei sein. Dies ordnete auch Halberstadts Sportlicher Leiter Stephan Grabinski so ein. Gleichzeitig zeigte er sich glücklich über den Punkt für Germania. "Wenn mir vor einer Woche jemand erzählt hätte, dass wir gegen die Topteams vier Punkte holen, hätte ich es kaum geglaubt. Wir haben aus wenigen Chancen ein Tor gemacht, Wacker aus gefühlten zehn auch nur eins."

Torwart Pascal Nagel, mit einem parierten Strafstoß und weiteren starken Reflexen einer der Matchwinner beim VfB, war die Freude ins Gesicht geschrieben: "Nach der Gelb-Roten Karte gegen Kevin (Nennhuber/d.Red.) hat die Mannschaft Charakter gezeigt. Das und der 2:1-Sieg in Zwickau sind ein gutes Zeichen und beweisen die Moral innerhalb unseres Teams."

Bei Nennhuber, der zuvor alle 14 Ligaspiele komplett absolvierte und nun am Sonnabend gegen den Berliner AK gesperrt fehlen wird, war ebenfalls froh über das Remis: "Dass ich nach meinem zweiten Foul mit Gelb-Rot und Elfmeter doppelt bestraft wurde, muss ich hinnehmen. Ich bin froh, dass sich die Jungs danach so reingeschmissen haben. Am Ende war der Punkt glücklich, aber aufgrund der kämpferischen Einstellung verdient. Das 1:1 fühlt sich an wie ein Sieg. Da-rauf werden wir aufbauen."

Leise Kritik schwang nur bei Interimstrainer Enrico Gerlach mit: "Wir können das Spiel richtig einordnen, denn du kannst auch fünf Gegentreffer kriegen. Bei der Art und Weise unseres Fußballs hatte ich etwas anderes erwartet, wenngleich ich der Mannschaft kämpferisch nichts vorwerfen kann. Erst recht nach der Unterbrechung, als sie sich neu sortiert und ihren Mann gestanden hat." Dann richtete der 38-Jährige den Blick schon nach vorne: "Wenn wir jetzt den BAK schlagen und die nächste Pokalrunde erreichen, wird es eine sehr schöne Weihnachtszeit."