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Basketball Der Frust spielt die Musik

Magdeburg kritisiert nach Niederlage die Referees.

Von Daniel Hübner 15.12.2014, 02:31

Magdeburg l Zum Ritual eines jeden Heimspieltages der Otto Baskets des BBC Magdeburg gehört es, nach der Schlusssirene besonders schnell und frisch geduscht im VIP-Raum der Gieselerhalle vor die Sponsoren zu treten und sich zu erklären. Wie eng diese Zeit bemessen ist, zeigte sich am Freitagabend nach der 50:60 (31:24)-Niederlage in der 2. Bundesliga Pro B gegen die BSW Sixers aus Sandersdorf: Steven Monse holte Sebastian Rauch vom Interview auf dem Parkett ab. Vielmehr: Er brüllte ihn in die Katakomben der Halle. Das war also der Ton jenes Abends, der Frust spielte die Musik.

Und jener Frust zielte in erster Linie auf die Schiedsrichter Anton Kotlyar/Tim Schneider, die eine eigentümliche Verteilung der Fouls vorgenommen hatten und deshalb von den Magdeburger Fans unter den 300 Zuschauern mit "Schieber"-Rufen laut bedacht wurden. Kapitän Phil Stachula und Center André Gillette erlebten aufgrund von je fünf persönlichen Fouls das Ende des Spiels nicht mehr auf dem Parkett, mit insgesamt 27:18 "gewannen" die Baskets in dieser Statistik. "Das sagt viel über das Spiel aus", erklärte "Otto"-Trainer Dimitris Polychroniadis, "und ich würde behaupten, dass die Hälfte davon gar keine Fouls waren, gerade in der Offensive. Aber damit haben sie uns eben den Rhythmus genommen."

Die Probleme der Baskets waren vor allem im dritten Viertel entscheidend: "Da mussten wir Steven Monse und Joe Buck, die mit vier Fouls belastet waren, schonen", sagte der 45-Jährige, der selten so emotional am Spielfeldrand agierte wie am Freitag. Monse mit zwölf und Buck mit elf Punkten waren die besten Werfer der Magdeburger. Erstaunlicherweise blieb der sonst so treffsichere Gillette ohne jeglichen Zähler.

In jenem dritten Abschnitt drehten die Sixers jedenfalls die Parte: Magdeburg gelangen nur elf Zähler, Sandersdorf glich mit 19 Punkten zum 43:43 aus. Noch schlimmer wurde es im vierten Viertel (7:17), das spannungslos in die Schlusssirene schlenderte. Sixers-Trainer Tino Stumpf gefiel indes ausschließlich die Leistung seiner jungen Akteure aus der Schmiede des Bundesligisten Mitteldeutschen BC.

Die Gäste hatten in Tristan Blackwood den überragenden Akteur des Abends. 20 Zähler gelangen dem 29-jährigen Point Guard, der sechs aus neun Dreierversuchen verwertete. "Bei ihm hat man gemerkt, dass er schon erste Liga gespielt hat", meinte Polychroniadis. "Aber alle anderen haben wir gestoppt. Wir hätten das Spiel bei einer gerechten Leistung der Referees gewonnen."

Sebastian Rauch, der 27-jährige Forward, meinte übrigens zum Abend: "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Aber als Team muss man auch gut genug sein, mal gegen Sieben zu spielen." Dann brüllte es durch die Halle ...