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Gewichtheber Dirk Springer Zuverlässig wie eine Uhr aus Ruhla

Von Klaus Renner 27.02.2015, 02:19

Samswegen l Dirk Springer ist 35 Jahre jung - für einen Leistungssportler schon eher ein "biblisches" Alter. Doch der gebürtige Thüringer in den Reihen des Gewichtheber-Bundesligisten SSV Samswegen stemmt das kalte Eisen mit der Präzision einer Ruhlaer Uhr. Erst am Wochenende schaffte der 1,68 Meter große, 103,9 Kilo wiegende Schwergewichtler 308 Kilo im Zweikampf. Für die Mannschaftswertung - Samswegen erreichte mit 738,8 Punkten sein bestes Ergebnis seit vier Jahren - bedeutete diese Last 106 Zähler.

Dabei war Springer schon einmal in Samswegen verabschiedet worden. Doch angesichts von Personalproblemen holte ihn der deutsche Mannschaftsmeister der Jahre 2006 und 2007 ins Team zurück. Und der Super-Techniker bedankt sich mit Zuverlässigkeit und Konstanz. Erst nach dem klar gewonnenen Duell mit Atlas Plauen am vergangenen Wochenende, mit dem sich die Heber aus dem "Stärksten Dorf der Welt" auf Platz zwei der Bundesliga-Ostgruppe verbesserten, attestierte ihm der Sportliche Leiter der Samsweger, Wolfgang Weber: "In allen bisherigen fünf Wettkämpfen dieser Saison waren Dirks sämtliche 30 Versuche gültig. Das soll ihm erstmal jemand nachmachen."

Darüber hinaus wusste Weber eine weitere nicht alltägliche Begebenheit zum Besten zu geben: Der für Samswegen startende Olympia-Neunte Tomasz Zielinski, seit vielen Jahren mal wieder ein ausgemachter Weltklasse-Heber in den Reihen der Samsweger, zeigte sich erst kürzlich von seiner bescheidenen Seite.

Beim Bundesliga-Duell gegen den Chemnitz AC war der Pole trotz einer Knieverletzung angetreten. Am Ende standen für ihn deswegen lediglich 127 Punkte zu Buche. Zwar sei nach Webers Worten keine Mindestpunktzahl mit Zielinski vereinbart worden, doch war dieser äußerst unzufrieden mit seinem eher bescheidenen Resultat. "Ich schäme mich für dieses schlechte Ergebnis und verzichte auf Geld vom SSV Samswegen", hatte der Gewichtheber gesagt, dessen Prämienhöhe mit Handschlag festgelegt worden ist. "Wir sind aber bei unseren Verhandlungen von 150 Punkten ausgegangen", so Weber, der dem Aushängeschild des Samsweger Bundesligisten zumindest das ihm zustehende Fahrgeld in die Hand gedrückt hatte.