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DHB-Pokal Wahnsinn! SCM im "Final Four"

Der Handball-Wahnsinn hat einen Namen: SCM. Drei Tage nach dem 60. Geburtstag des Vereins setzten die Handballer ihrer Siegesserie die Krone auf. Durch einen völlig verdienten 32:17 (12:6)-Erfolg gegen Göppingen am Mittwoch vor 6618 Zuschauern zogen die Magdeburger nach neun Jahren wieder ins "Final Four" des DHB-Pokals ein. Das steigt am 9./10. Mai in Hamburg.

Von Janette Beck 05.03.2015, 01:24

Magdeburg l Schon vor dem Anpfiff strahlte SCM-Keeper Dario Quenstedt - allerdings so, wie es nur ein frischgebackener Papa kann. Töchterchen Fia (3050 Gramm/52 Zentimeter) hatte ein perfektes Timing an den Tag gelegt. Rechtzeitig nach dem Hannover-Spiel am Sonntag und vor dem gestrigen Viertelfinale erblickte die Kleine das Licht der Welt, so konnte der Torhüter seiner Ehefrau Katharina bei der Geburt am Montag (8.27 Uhr) zur Seite stehen: "Der kleinen Fia geht´s gut, und der Mama geht es auch langsam besser. Und ich bin total happy."

Total happy waren aber auch die in Massen in die Getec-Arena geströmten Zuschauer, dass ihr SCM von Beginn an Herr der Lage war. Es war förmlich zu spüren, wie jeder Spieler bis in die Haar- oder Fingerspitzen motiviert war, für das Ziel "Final Four" alles zu geben. Um jeden Zentimeter Raum, um jeden Ball wurde bis zum Umfallen gekämpft. Die 6:3-Führung (15.) - erzielt durch den trotz großer Bedrängnis unwiderstehlich durchziehenden Matthias Musche - war mehr als verdient. Göppingens Gegenwehr erschreckend schwach. Und schon stand auch die "Grün-Rote-Wand" als achter Mann hinter ihrem SCM.

Die Göppinger taten sich dagegen schwerer als erwartet, lediglich Torhüter Pri-moz Prost (13 Paraden) konnte überzeugen. Dafür lief im Angriff nicht viel zusammen. Die katastrophale Ausbeute von sechs Toren in 30 Minuten sprach Bände. Und wenn doch mal ein Wurf durchkam, war immer wieder Jannick Green zur Stelle. Der SCM-Keeper hielt allein in der ersten Hälfte zwölf Bälle. Die Chancen zum Tempogegenstoß wurden wiederum konsequent von den Außen zu leichten Toren genutzt. So auch beim 8:4 (20./Robert Weber) und 11:6 (29. /Musche).

Auch in der zweiten Hälfte ließen die Magdeburger den Gästen keine Chance. Die schier unüberwindliche SCM-Deckung sowie Green im Kasten brachten die Göppinger zur Verzweiflung. Bereits beim 19:9 - wieder einmal war Weber auf der Außenbahn durchgestartet (39. ) - schien auch der letzte Wille gebrochen. Der Tabellenfünfte der Liga hatte sich aufgegeben. Dagegen ging die Party auf den Rängen erst richtig los. Die perfekte "La-Ola-Welle" schwappte durch die Halle. Die Fans skandierten: "Finale, o ho" und "Hamburg, wir kommen!"

SCM: Green, Quenstedt - Rojewski 2, Musche 8, van Olphen 1, Natek, Bagersted 2, Grafenhorst 2, Haaß, Bezjak 2, Weber 11/4, Saul, Jurecki 2, Lie Hansen 2

Göppingen: Prost, Marinovic - Kraus, Kneule 3, Oprea 5/3, Schoch Schöne 2, Späth 2, Nyokas 4, Beljanski, Lobedank 1, Sesum, Schiller, Halèn

Schiedsrichter: Grobe/Kinzel. Zuschauer: 6618. Siebenmeter: SCM 5/4; Göppingen 3/3. Zeitstrafen: 2/5