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Biathletinnen verpassen im Einzel WM-Medaille Bundestrainer: "Das war kein schlechtes Rennen"

Nach Silber in der Verfolgung ist für Laura Dahlmeier bei der Biathlon-WM in Kontiolahti alles Weitere eine Zugabe. Doch die sichere Schützin konnte im Einzel nicht ihre Stärke ausspielen und verpasste wie ihre drei Teamkolleginnen das Podest.

11.03.2015, 18:28

Kontiolahti (dpa) | Die deutschen Biathletinnen sind bei der Weltmeisterschaft in Kontiolahti im Einzel über 15 Kilometer leer ausgegangen. Drei Tage nach Silber in der Verfolgung lieferte Laura Dahlmeier am Mittwoch in dem Klassiker als Sechste zwar erneut eine starke Leistung ab. Aber zwei Strafminuten konnte die 21-Jährige trotz einer überragenden Laufleistung nicht kompensieren. "Es war wieder ein sehr, sehr gutes Rennen. Aber leider sind die beiden Fehler passiert. Aber es ist ein sehr gutes Ergebnis und ich freue mich", sagte Dahlmeier, die bei einem Treffer mehr sogar nach ihrem ersten WM-Titel hätte greifen können.

Insgesamt konnten die Schützlinge von Bundestrainer Gerald Hönig diesmal mit insgesamt elf Fehlern nicht ihre Schießstärke ausspielen. Franziska Hildebrand und Luise Kummer kassierten wie Dahlmeier zwei Strafminuten, Vanessa Hinz gar fünf. Dennoch war Bundestrainer Gerald Hönig nach den Top-Ten-Plätzen durch Dahlmeier und Hildebrand als Zehnter nicht unzufrieden: "Das war kein schlechtes Rennen. Mit dem Ergebnis kann man mannschaftlich ganz gut leben." Kati Wilhelm 2009 in Pyeongchang bleibt weiterhin die letzte Deutsche, die den WM-Titel in dem Biathlon-Klassiker holen konnte.

Drei Tage nach Silber in der Verfolgung war Dahlmeier mit guten Chancen ins Rennen gegangen, erste deutsche Weltmeisterin seit Neuner 2012 (Sprint) zu werden. Neuner hatte vor dem Rennen mit einer Videobotschaft in der ARD ihrer früheren Trainingskollegin noch viel Glück gewünscht und zum WM-Silber gratuliert.

Doch das Daumendrücken vom deutschen Biathlon-Star a.D. half diesmal nicht: Denn Dahlmeier, mit 91 Prozent die beste Schützin im Weltcup, patzte am Schießstand in den ersten beiden Einlagen zweimal. Und das obwohl sich die zuvor rausgegebene Unwetterwarnung unweit des Höytiäinen-Sees zum Glück nicht bewahrheitete und der berühmt berüchtigte Wind von Kontiolahti nicht wie in den Rennen zuvor zum Zünglein an der Waage wurde.

Obwohl Dahlmeier danach fehlerfrei blieb und als Zweitschnellste hinter Kaisa Mäkäräinen erneut eine überragende Laufleistung ablieferte, konnte sie die zwei Strafminuten nicht kompensieren: "Ich wollte wieder gut schießen, das ist mir nicht ganz gelungen. Aber läuferisch war es wieder sehr gut."

Auch für Franziska Hildebrand, die als Weltcup-Vierte der Einzelwertung ins Rennen gegangen war und wie Dahlmeier eine sehr gute Schützin ist, war nach ihren zwei Fehlern das Medaillen-Rennen gelaufen, ehe die letzten Starterinnen ins Ziel gekommen waren. "Es war ein ordentliches Rennen, aber gleich mit einem Fehler einzusteigen, hatte ich mir auch anders vorgestellt", sagte Hildebrand.

Mit der Französin Marie Dorin Habert hatte die Doppel-Weltmeisterin von Kontiolathi auf einen Start verzichtet. Die junge Mutter wollte sich für den Staffel-Wettbewerb am Freitag und den Massenstart am Sonntag schonen. Der deutsche Bundestrainer Gerald Hönig verordnete Geburtstagskind Franziska Preuß im kräftezehrenden Einzel eine Pause.

Angeführt von Verfolgungsweltmeister Erik Lesser greifen am Donnerstag zudem Simon Schempp, Arnd Peiffer und Daniel Böhm im Einzel nach den Medaillen. Vor allem der vor der WM als großer Mitfavorit gehandelte Schempp will nach dem Sprint-Debakel mit Rang 77 und dem Verpassen des Verfolgers etwas gut machen.