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Vertrauenskrise beim Fußballlandesverband Kreis- und Stadtverbände fordern Aus für Vize Albrecht

Von Thomas Juschus 26.03.2015, 02:17

Magdeburg l Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) steckt tiefer in einer Vertrauenskrise als bisher bekannt. Auf einer Tagung der Kreis- und Stadtverbandspräsidenten am Dienstag hat sich die Mehrheit für die Einberufung einer außerordentlichen Vorstandssitzung ausgesprochen. Hier sollen nach Volksstimme-Informationen vor allem drei Personalien auf die Tagesordnung. Zum einen fordern die Kreis- und Stadtverbände den Rücktritt von Vizepräsident Matthias Albrecht. Außerdem verlangt der Vorstand die Trennung von FSA-Geschäftsführer Steffen Dauter und von Personalreferent Maik Tränkler. Beide waren erst vor kurzem eingestellt worden. Bei beiden Mitarbeitern soll es Fehler bei der Stellen-Ausschreibung und Auswahl gegeben haben.

Detlef Rutzen, Präsident des Kreisfußballverbandes Harz, bestätigte gegenüber der Volksstimme die Forderung nach Einberufung der Sondersitzung. Zuvor hatten zehn der 14 KFV-Chefs am Dienstag in Neugattersleben mehr als drei Stunden das weitere Vorgehen beraten. Auch die Einberufung eines außerordentlichen Verbandstages habe zur Debatte gestanden, wurde aber noch verworfen. "Der Verband hat seit 2012 eine gute Entwicklung genommen. Wir möchten zunächst alle internen Möglichkeiten ausschöpfen, um Schaden vom FSA abzuwenden", sagte Rutzen.

Zu den Forderungen für die außerordentliche Sitzung wollte sich Rutzen nicht konkret äußern, bestätigte aber erneut das gestörte Vertrauensverhältnis zu FSA-Vize Matthias Albrecht. Bereits Anfang März hatten die Kreis-Chefs in einem 9-Punkte-Plan unter anderem das Verhältnis zu Albrecht als "erschüttert" bezeichnet und vom Präsidium eine Auflösung des Arbeitsverhältnises von Tränkler verlangt. Auf der Präsidiumssitzung vom 16. März endete die Abstimmung mit 3:3, weshalb Tränkler im Amt blieb. Eine weitere Kernforderung aus dem 9-Punkte-Papier - eine Überprüfung der Nebenbeschäftigung von Geschäftsführer Dauter - wurde mit einer Fristverlängerung ebenfalls abschlägig entschieden.

"Unsere Probleme sind durch den Präsidiumsbeschluss nicht entsprechend berücksichtigt worden. Wir wollen zunächst den Dialog fortsetzen", sagte Rutzen. Das Präsidum solle eine "letzte Chance" zur Kurskorrektur erhalten, hieß es. Sollte aber Albrecht Mitte April nicht seinen Posten als Vizepräsident räumen, scheint ein außerordentlicher Verbandstag unausweichlich, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.