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Mick Schumacher testet in Oschersleben Der Hype ist noch nicht vorbei

Von Thomas Juschus 09.04.2015, 03:18

Oschersleben l Einen ähnlichen Hype gab es in der Motorsport Arena wohl zuletzt im Jahr 2008, erinnert sich Dieter Junge, Sportleiter des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Damals kam Michael Schumacher nach Oschersleben, um nach seinem ersten Rücktritt aus der Formel 1 auf der Rennstrecke sein erstes Motorradrennen im Rahmen der IDM zu bestreiten. Sieben Jahre später dreht sich in der Börde wieder fast alles ausschließlich um den Namen Schumacher. Rund 100 Journalisten, darunter zahlreiche Fotografen und mehrere Kamerateams, sind angereist, weil Schumachers Sohn Mick hier seine ersten offiziellen Testfahrten in der neuen Formel 4 absolviert. Am 25./26. April wird der 16-Jährige an gleicher Stelle im Rahmen des ADAC GT Masters seinen ersten Rennauftritt haben - wie einst Vater Michael.

Zu hören bekommen die Journalisten an diesem Tag von M. Schumacher, wie es auf dem Cockpit steht, nichts. Stattdessen übernimmt das Wort Sabine Kehm, enge Vertraute und Mitarbeiterin von Michael Schumacher, die die Familie auch nach dem Ski-Unfall des Rekord-Weltmeisters durch die unzähligen Medienanfragen gelotst hat. "Es ist für Mick das Einstiegsjahr in den Formel-Sport, alles ist neu für ihn, er muss so viel lernen." Sie bittet darum, den blonden Jungen erst in Ruhe die Erfahrung sammeln zu lassen, "die er auf der Rennstrecke braucht, und die medialen Erfahrungen ein bisschen zurückzustellen".

Einen Führerschein hat der 16-Jährige nicht, dafür aber die Rennfahrergene seines Vaters im Blut. Als Kartfahrer sammelte er bereits Trophäen und Titel, jetzt will sich Mick Schumacher in der ADAC-Nachwuchsserie beweisen - wie zuvor Sebastian Vettel oder Nico Hülkenberg und jetzt ebenso prominente Sprößlinge wie Harrison Newey (Sohn von F1-Konstrukteur Adrian Newey) oder Jonathan Cecotto (Sohn von Motorrad-Weltmeister Johnny Cecotto).

Fahren wird Schumacher junior für ein niederländisches Team, das seit 1975 im Rennsport dabei und ausgewiesene Talentschmiede ist. "Mick ist ein sehr netter und toller Bursche, der sich erst noch entwickeln muss", betont Teamchef Frits van Amersfoort. Bei den ersten gezeiteten Runden liegt Schumacher jr. mit seinem 160-PS-Renner im ersten Drittel unter 42 Fahrern und deutet an, dass er es vielleicht in die Fußstapfen von Vater Michael schaffen kann. "Es ist schön, dass sein Sohn jetzt hier ist", sagt Dieter Junge und hofft, dass der prominente Name einige Extra-Tickets für den Auftakt verkauft. Der Hype soll noch nicht vorbei sein.