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Kanu-Sport Ihle & Co. blasen zur Jagd auf die WM-Tickets

Von Janette Beck 18.04.2015, 01:16

Magdeburg/Duisburg l Frühlingserwachen bei den deutschen Kanuten: An diesem Wochenende steht mit der Ranglistenregatta in Duisburg die erste große Nagelprobe an. Und spätestens jetzt müssen auch die Asse des SC Magdeburg um "Nestor" Andreas Ihle ausgeschlafen sein, denn es gilt bereits entscheidende Pflöcke für den weiteren Saisonverlauf einzuschlagen.

Höhepunkt für die Leistungsklasse sind die Weltmeisterschaften in Mailand (19. bis 23. August), wo es schon um die Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2016 geht. Die U-23-Kanuten kämpfen derweil in Duisburg um eine gute Ausgangspoition für ihre Weltmeisterschaften in Montemor-o-Velho/Portugal Ende Juli.

Option auf EM-Qualifikation

Angesichts dieser Brisanz könnte das Teilnehmerfeld kaum hochkarätiger sein. So haben zehn Olympiasieger sowie über ein Dutzend weitere Olympia- und WM-Medaillengewinner ihre Meldung für die erste WM-Qualifikation abgegeben.

Einige von ihnen, nämlich jene Medaillengewinner in den olympischen Disziplinen der WM und/oder EM 2014 - Franziska Weber, Sebastian Brendel, Ronald Verch, Ronald Rauhe, Tom Liebscher, Max Hoff, Max Rendschmidt, Marcus Groß sowie der Magdeburger Yul Oeltze - könnten sich dabei schon die Tickets für die vom 1. bis 3. Mai stattfindende EM in Racice sichern. Vorausgesetzt natürlich, die "Gesetzten" lassen sich von den "Verfolgern" am Sonnabend und Sonntag nicht die Butter vom Brot nehmen.

Oeltze, der bei der WM in Moskau im C2 Bronze einfuhr, ist zuversichtlich, dass das klappt: "Ich bin freudig angespannt, möchte mich natürlich für die EM qualifizieren und die Prognosezeiten erreichen. So kurz vor der Quali kann ich aber nicht wirklich sagen, ob die Form stimmt. Das wird sich dann zeigen."

Andreas Ihle ist in Form

Zu den Jägern gehört auch Andreas Ihle. Der 35-Jährige will nach langer Durststrecke zeigen, dass er längst noch nicht zum alten Eisen gehört: "Ich war jetzt zwei Jahre verletzungsbedingt nicht dabei, weiß also nicht wirklich, wie individuell stark die Konkurrenz ist", gibt der Bronze-Medaillegewinner der Spiele von London 2012 zu, nicht recht zu wissen, was ihn über 500 und 1000 Meter im K1 erwartet.

"Mein Gefühl ist schwer zu beschreiben, aber ich weiß, was ich kann. Ich bin gut vorbereitet und die Quali wird zeigen, was das wert ist", so Ihle, der seit dem Herbst vier Trainingslager in den Knochen hat und "endlich mal ohne Probleme durchgekommen" ist. "Meine Form ist stabil, und ich hoffe mal, sie ist für den jetzigen Zeitpunkt ausreichend, um mich wieder fürs Nationalteam anzubieten."

Leue gibt Kampfansage an Olympiasieger

Gut durchgekommen in der Vorbereitung sind auch die Canadier-Spezialisten Erik Leue und Michael Müller. Beide fühlen sich beim Aufgalopp in die Saison wie Rennpferde in der Startbox - "freudig erregt und auf den Punkt fit". Ex-Weltmeister Leue ist nach einer durchwachsenen Vorsaison angriffslustig und kämpferisch. "Das Duisburger Wasser liegt mir, und wenn ich meine Trainingsleistungen abrufen kann, muss sich auch der Olympiasieger warm anziehen", sagt der 29-Jährige seinem Schwager Sebastian Brendel schon mal den Kampf an.

Dem 22-jährigen Müller ist der Spatz in der Hand (U23) offensichtlich lieber als die Taube auf dem Dach (geballte Konkurrenz Leistungsklasse): "Gefühl ist gut, Form ist gut. Ich hoffe, das reicht, um mich für den C2 zu qualifizieren." Auch Nina Krankemann, Jasmin Fritz, Florian Horenburg und Lukas Beume haben einen Platz im U-23-Nationalteam fest im Visier.