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Gewichtheben Großer Jubel trotz Niederlage beim SSV Samswegen

Der SSV Samswegen hat den Halbfinal-Rückkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft bei Germania Obrigheim 673,6:780,4 verloren und konnte seinen 14-Punkte-Vorsprung aus dem Hinkampf nicht verteidigen. Im Duell um Platz drei muss Samswegen nun am 9. Mai beim Chemnitzer AC antreten.

Von Klaus Renner 27.04.2015, 03:36

Obrigheim l Selten herrschte nach einer Niederlage in der Kabine des SSV Samswegen so eitel Freude, wie nach dem deutlich mit 673,6:780,4 verlorenen Halbfinal-Rückkampf beim Vorjahreszweiten Germania Obrigheim. Dabei war das Duell wegen der klaren Überlegenheit der Gastgeber vor den rund 700 Fans in der Obrigheimer Neckarhalle nicht einmal besonders spannend. Lagen doch die ambitionierten Gastgeber zu Wettkampf-Halbzeit nach dem Reißen bereits uneinholbar 309,2:236,3 vorn.

Die auf beiden Seiten vorherrschende Hochstimmung resultierte vor allem daraus, dass sich im Obrigheimer Sextett jeder Aktive im Vergleich zum verlorengegangenen Hinkampf in Samswegen deutlich steigerte. Und auch die Gäste aus der Börde knüpften an das 757,2:742,8 gewonnene Hin-Duell vor fünf Wochen an - mit einer gravierenden Ausnahme: Der am Donnerstag am Knie operierte polnische Olympianeunte von London, Tomas Zielinski, fehlte (Volksstimme berichtete). Stefan Bruse betrat stattdesssen die Heberbühne in der Neckarhalle und gab mit 85 Punkten sein Bestes - ein gesunder Zielinski wäre bei 175 Zählern "gelandet" ...

Samswegen fehlt Zielinski

"Da hilft kein Jammern", stellte Samswegens Trainer Hartmut Stellmacher fest, "jede Mannschaft macht ein solches Problem mal durch. Die Leistung unserer Jungs ist trotzdem aller Ehren wert."

Trainer und Taktikfuchs Günter Schliwka drückte dann doch noch einmal ein wenig auf die Tränendrüsen: "Mit Zielinski hätten wir einen Wettkampf auf Augenhöhe erlebt, hätten vielleicht sogar unseren 14-Punkte-Vorsprung aus dem Hinkampf über die Runden gebracht und wären ins Finale eingezogen. Doch ohne Zielinski war das unmöglich." Dann, da ist sich Schliwka sicher, hätte Obrigheim den Abend nicht so beruhigt über die Runden gebracht und größeres Risiko fahren müssen.

So war es, wie es war. Ronny Winter erwies sich als bester Samsweger mit 130 Punkten, knapp gefolgt von Marc Eckardt (125) und Markus Krümmer (123,6). Kurz vor Saisonschluss scheint Nico Krüger erst so richtig in Form zu kommen. Der 27-Jährige erzielte mit 143 Kilo im Stoßen und 110 Punkten neue Saisonbestleistungen.

Bemerkenswert auch eine andere Tatsache, denn dieses Halbfinale führte eine alte Gewichtheber-Weisheit ad absurdum: Wer die wenigsten Fehlversuche hat, gewinnt. Samswegen patzte nur dreimal, Obrigheim neunmal - und darf schließlich doch das Finale am 9. Mai gegen den AV Speyer ausrichten.

Samswegen: Krüger 74.0 kg Körpergewicht/110 kg Reißen/143 kg Stoßen/253 kg Zweikampf/110 Punkte; Winter 76,8/125/156/281/130,0; Krümmer 91,7/140/167/307/123,6; Eckardt 97,3/138/180/318/125,0; Springer 104,3/1 33/171/304/100,0; Bruse 119,9/135/165/300/85