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Leichtathletik Wierig will´s beim Werfertag wissen

Monatelang haben die Organisatoren gewirbelt und geackert, doch der Aufwand hat sich gelohnt: Das Starterfeld der Halleschen Werfertage sucht in Quantität und Qualität seinesgleichen. Sogar das Wetter scheint am Sonnabend mitzuspielen. Grund genug für die SCM-Diskus-Hünen Martin Wierig und David Wrobel, es krachen zu lassen.

Von Janette Beck 16.05.2015, 01:24

Halle/Magdeburg l Geballte Diskus-Power erwartet am heutigen Sonnabendnachmittag die Zuschauer in Halle. In Abwesenheit des verletzten Olympiasiegers und Weltmeisters Robert Harting (Kreuzbandriss) treffen Martin Wierig und David Wrobel vom SC Magdeburg auf ein Starterfeld, das sich wahrlich gewaschen hat: Mit Daniel Jasinski (TV Wattenscheid), Markus Münch (Potsdam) und Christoph Harting (Berlin) sind im Sportzentrum Brandberge gleich mehrere deutsche Hünen am Start, die um die Norm von 65 Metern für die Weltmeisterschaft in Peking (China/22. bis 30. August) kämpfen. Das Quintett landete bei den deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr auf den Plätzen zwei bis sechs.

Wierig (27) will´s in Halle wissen und hofft auf eine Steigerung gegenüber dem Saison-Auftakt vor einer Woche in Wiesbaden. Beim Sieg von Christoph Harting (25), der mit 67,53 Metern sogar eine Weltjahresbestleistung aufstellte, schrammte der WM-Vierte Wierig (64,76) als Dritter knapp an der Norm für die kommenden Titelkämpfe vorbei: "Zufrieden war ich mit meinem Saison-Einstieg nicht. Ich denke, es ist weitaus mehr drin, aber ich habe auch gesehen, dass noch viel Arbeit auf mich wartet. Der eine oder andere technische Fehler muss noch ausgemerzt werden. Aber ich hoffe, nach Halle ist die WM-Norm abgehakt." Auch Wrobel (24) kann seiner Ansicht nach mehr, als er in Wiesbaden gezeigt hat (60,86 Meter): "Den Saisoneinstand hatte ich mir nach guten Ergebnissen im Training ein bisschen anders vorgestellt. Das Einwerfen lief noch gut, aber im Wettkampf herrschen halt andere Gesetze. Jetzt heißt es, weiter an der Technik zu feilen und das Gefühl für den Wettkampf zu bekommen. Wenn in Halle eine Weite so um die 63, 64 Meter rausspringen würde, wäre ich zufrieden."

Aber auch in den anderen Konkurrenzen - insgesamt sind 543 Starter aus 35 Nationen gemeldet, das ist absoluter Rekord - ist in Halle Musik drin. Als ein möglicher Höhepunkt kristallisiert sich das Hammerwerfen der Frauen heraus. Hier kommt es zum spannenden Duell zwischen der aktuellen Weltrekord-inhaberin Anita Wlodarczyk (Polen) und Ex-Weltrekordlerin Betty Heidler (Frankfurt), die im vergangenen Jahr die Weltrangliste anführte.

Alle Hebel (vor allem die finanziellen) in Gang gesetzt haben die Organisatoren auch, um Kugelstoß-Gigant David Storl nach Halle zu locken. Mit Erfolg. Der inzwischen für den SC DHfK Leipzig startende Sachse wird direkt vom Diamond-League-Meeting in Doha (Katar) anreisen. Auf ihn warten aber nicht nur Reisestress, sondern auch starke Gegner. Der portugiesische 21-Meter-Stoßer Marco Fortes und Shootingstar Thomas Schmitt aus Köln, der erst im März mit seiner fulminanten Steigerung auf eine Bestleistung von 21,35 Metern die Konkurrenz überrascht hat, brennen auf den Vergleich mit dem Weltmeister.