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Fußball-Landesverband FSA lässt sich mit der Albrecht-Nachfolge Zeit

Von Thomas Juschus 03.06.2015, 03:30

Magdeburg l Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) will sich nach dem Rücktritt von Vizepräsident Matthias Albrecht (Tangermünde) bei der Neubesetzung Zeit nehmen. "Wir lassen da jetzt erstmal etwas Luft ran, wollen die Lücke aber natürlich schließen", sagte am Dienstag FSA-Präsident Erwin Bugar. Sein Stellvertreter hatte in der vergangenen Woche nach monatelangen Querelen sein Amt zur Verfügung gestellt (Volksstimme berichtete) und in einem offenen Brief FSA-Präsidium und -Vorstand angegriffen.

Der für den 27. Juni einberufene außerordentliche Verbandstag, dessen einziger Tagesordnungspunkt die Abberufung Albrechts sein sollte, wird nach dessen Rücktritt vermutlich abgesagt. "Wir versuchen das Thema jetzt mit wenig Aufwand abzuschließen", sagte Bugar weiter.

Nach der Kündigung von Geschäftsführer Steffen Dauter und dessen Stellvertreter Maik Tränkler läuft inzwischen die Suche nach einem Geschäftsführer. Die Ausschreibung ist abgeschlossen, eine sechsköpfige Arbeitsgruppe sichtet und prüft zurzeit die Bewerbungen. Zum 1. September soll der Dauter-Nachfolger möglichst seine Arbeit aufnehmen. Eine Nachfolgebesetzung für Tränkler, der vor allem für die Lizenzverwaltung zuständig war, wird laut Bugar nicht angestrebt: "Es sieht so aus, dass wir das wohl in der Geschäftsstelle klären können."

Albrecht zog in einem offenen Brief eine positve Bilanz seiner dreijährigen Arbeit im FSA-Präsidium. Den Vorwurf der Vetternwirtschaft bei der Besetzung von hauptamtlichen Stellen wies der Rechtsanwalt zurück: "Die Besetzungen der freien Stellen in der Geschäftsstelle sowie die Geschäftsabläufe im Verband selbst entsprachen ... der Satzung des Verbandes. Sämtliche anderen Behauptungen sind wahrheitswidrig und werden von mir ab sofort strafrechtlich verfolgt." Einigen nicht namentlich genannten Kreispräsidenten wirft er Verschwendung ("Taschenfüllerei") von Verbandsvermögen vor.

Ausschlaggebender Punkt für seinen Rückzug seien Eingriffe in sein Privatleben. "Offensichtlich ist es Meinung einzelner Personen, dass Homosexualität im Fußball nichts zu tun hat. Ich halte dies für fatal, weil ich an die integrative Kraft des Fußballs glaube", schreibt Albrecht. Sollten diese Vorbehalte überwunden werden, könne er sich eine Rückkehr vorstellen, so Albrecht weiter. Bugar wollte sich nicht zum Brief äußern.