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VfB Germania Halberstadt Mit Trainer Fuchs kam die Wende

Von Florian Bortfeldt 06.06.2015, 03:24

Halberstadt l Die Serie 2014/15 stand aus Sicht des VfB Germania Halberstadt ganz im Zeichen des Umbruchs. Mehr als ein Dutzend Aktive war gegangen, ebenso viele Spieler wurden neu verpflichtet. Darunter waren mit Kevin Schlitte (Erzgebirge Aue) und Christopher Kullmann (Hessen Kassel) zwei bundesligaerfahrene Fußballer. Auch die "Magdeburger Combo" um Telmo Teixeira, Kevin Nennhuber und Florian Beil sorgte für hohe Erwartungen im Vorharz.

Trainer Achim Hollerieth, der Ende März 2014 früher als gedacht sein Amt antrat, hatte nach fünf Niederlagen aus den verbleibenden neun Begegnungen automatisch nicht den optimalen Start. Die Mannschaft schaffte es unter seiner Leitung nicht, über einen längeren Zeitraum zu überzeugen, zudem war keine Entwicklung erkennbar. Den Niederlagen in Jena, gegen den BFC Dynamo und bei Hertha II folgten drei Siege gegen die Berliner Clubs Viktoria, Union II sowie gegen Auerbach. Danach ging es viel zu schwankend weiter. Die Vereinsspitze zog am 21. November die Reißleine, auch weil es arbeitsrechtliche Ungereimtheiten gab. Germania und Hollerieth verbindet derzeit nur noch ein Prozess vor dem Arbeitsgericht.

Keine 24 Stunden nach der Trennung ließ der VfB aufhorchen und brachte unter seinem Interimstrainerduo Enrico Gerlach/Stephan Grabinski dem Topteam FSV Zwickau vor dessen Publikum die erste Niederlage der Saison bei. Dass das 2:1 der Halberstädter bis zum 9. Mai die einzige Pleite für die Westsachsen bleiben sollte, zeigt, welchen Stellenwert diese drei Punkte hatten. Das 2:5 gegen den Berliner AK zum Ende des Jahres machte allerdings einmal mehr deutlich, dass die fußballerische Linie fehlte.

Einen Tag vor Heiligabend präsentierte VfB-Präsident Olaf Herbst den neuen Cheftrainer Henri Fuchs. Schon wenige Wochen später bei der Jahreshauptversammlung meinte der Vereinsboss: "Das war eine gute Wahl. Die Zusammenarbeit läuft wesentlich besser."

Zwar ging Fuchs` Einstieg im Derby vor knapp 10 000 Zuschauern in Magdeburg mit 0:4 komplett in die Hose, schon kurz danach allerdings war dessen Handschrift erkennbar. "Kein Gegner soll uns weglaufen", so der 44-Jährige, "ich lege viel Wert auf Physis." Dazu legte das Team um die wichtigen Säulen Torwart Pascal Nagel, Kapitän Philip Schubert, Abwehrrecke Kevin Nennhuber und Routinier Kevin Schlitte spielerisch deutlich zu. Telmo Teixeira und Christopher Kullmann, deren Formkurven in der Hinrunde eher nach unten zeigte, kamen besser in Fahrt. Vor allem Teixeira glänzte mehrfach durch Tore und Zuspiele, die zu Treffern führten.

So entwickelte sich aus dem "Kellerkind", das Germania zur Halbserie war, bis zum Saisonende eine angriffsstarke Elf, die auf einem versöhnlichen neunten Tabellenplatz landete. "Nach dem durchwachsenen Start haben wir einen größtenteils erfolgreichen Weg eingeschlagen", resümierte Sportchef Grabinski.