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FSV Barleben Durchmarsch von der Landesliga in die Oberliga

Landesliga, Verbandsliga, Oberliga - nach dem zweiten Aufstieg in Folge steht der FSV Barleben einen Spieltag vor Verbandsliga-Abschluss als Landesmeister und Aufsteiger in die Fußball-Oberliga fest. Die Volksstimme erklärt das Erfolgsgeheimnis und wagt einen Blick in die 5. Liga.

Von Klaus Renner 10.06.2015, 03:22

DIE MACHER: Der Vereinsvorsitzende Ingolf Nitschke (50) und sein Stellvertreter Andreas Ibe (39) geben den Ton an, haben es aber geschafft, zahlreiche Fußballverrückte, die dem Verein eng verbunden sind, um sich zu scharen. Ibes Kenntnis des regionalen Fußballs harmoniert ideal mit Nitschkes Organisationstalent.

DER TRAINER: B-Lizenz-Inhaber Mario Mittendorf (36), übernahm nach Auflösung der zweiten Mannschaft des FCM vor einem Jahr die in die Verbandsliga aufgestiegene FSV-Elf. Der zuvor lange Zeit im Magdeburger Nachwuchs-Leistungszentrum tätige Coach erreichte das Ziel des Barleber Dreijahresplanes (Oberliga-Aufstieg) in seinem ersten Trainerjahr.

DIE MANNSCHAFT: Bis zur 3:4-Niederlage am 18. April bei Oberliga-Absteiger Grün-Weiß Piesteritz war der FSV Barleben in Landes- und Verbandsliga in 54 Spielen unbezwungen. Ein Dutzend ehemaliger FCM-Spieler gehört dem Team an. Die Mischung stimmt, denn zu erfahrenen Kickern wie René Heckeroth, Torsten Kühnast, Thomas Hagedorn und Peter Otte gesellten sich u. a. mit Christopher Kalkutschke, Marwin Potyka und Robert Löw einige "junge Wilde". Mario Middendorf sagt: "Bei der Zusammenstellung der Mannschaft habe ich darauf geachtet, dass sie charakterlich zusammenpasst."

DER TORJÄGER: Christopher Kalkutschke erzielte im bisherigen Saisonverlauf 27 Tore und ist damit drittbester Verbandsliga-Torjäger. Middendorf entdeckte den Angreifer als 15-Jährigen beim Magdeburger SV Börde und trainierte ihn bis in die U 23 des FCM. Nach einem einjährigen Gastspiel beim damaligen Oberligisten BFC Dynamo schloss sich Kalkutschke 2014 den Barlebern an. Sein Trainer lobt am 23-Jährigen dessen "herausragende Schusstechnik, Beidfüßigkeit, Schnelligkeit und gute Spielübersicht". Nitschke schätzt den Angreifer "nicht nur als Torfabrik, sondern auch menschlich".

5. LIGA: Sechs zweite Mannschaften vom Profiteams gehören derzeit noch der NOFV-Oberliga Süd an (Barleben soll in die Südstaffel eingeordnet werden). Da noch nicht feststeht, welche Vereine ihre zweiten Mannschaften nach der Saison abmelden und sich daraus neue Aufsteiger ergeben, ist die Zusammensetzung der Oberliga zurzeit noch eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Wer hätte allerdings vor 25 Jahren geglaubt, dass es einmal zu Punktspielen zwischen Lok Leipzig und Barleben kommt? Mit dem Sicherheitsspiel, dem Landespokal-Viertelfinale gegen den HFC, hat Barleben den organisatorischen Testlauf für die Oberliga glänzend bestanden.

VISIONEN: Barleben verfügt über einen soliden 26-köpfigen Kader. "In der Breite", so Middendorf, "wollen wir uns aber verstärken." Christopher Schult, Thomas Hagedorn, Marcel Henne und Mathieu Béle verlassen den Verein nach der Saison. Von Germania Halberstadt kehrt Denny Piele zurück. "Wirtschaftlich müssen wir noch einige Weichen stellen", erklärt Nitschke, "aber ich bin optimistisch, dass wir das im Schatten Magdeburgs und mit den Barleber Gewerbetreibenden schaffen werden." Den künftigen Saison-Etat beziffert der FSV-Chef auf 60 000 bis 70 000 Euro.

FINANZEN: Beim künftigen Oberligisten wird ausschließlich ehrenamtlich gearbeitet. Die Spieler erhalten geringe Aufwandsentschädigungen, der Verein ist bei der Beschaffung von Arbeitsstellen behilflich. Für die Mannschaft gibt es eine "kleine Aufstiegsprämie".

SAISONZIEL: Trotz vieler noch bestehender Ungereimtheiten über die Zusammensetzung der Oberliga ist der Klassenerhalt realistisch.