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Leichtathletik SCM-Asse noch nicht richtig in Schwung

Bei den Spitzen-Leichtathleten des SC Magdeburg läuft es zehn Wochen vor den Weltmeisterschaften in Peking (22. bis 30. August) noch nicht richtig rund. Dafür konnten im Nachwuchsbereich bereits einige Talente auf sich aufmerksam machen.

Von Janette Beck 13.06.2015, 01:19

Magdeburg l Irgendwie kommt Diskuswerfer Martin Wierig nicht in Schwung. War die WM-Norm von 65 Metern von der Papierform keine unerreichbare Weite - immerhin kann der 27-jährige WM-Vierte von 2013 auf eine Bestleistung von 68,33 Metern verweisen, warf im Vorjahr mehrfach über 65 Meter und beim Hallen-ISTAF im Februar flog der Diskus schon 64,24 Meter weit - so stellt sie sich inzwischen als eine schwer zu knackende Nuss heraus. Mit 64,76 Metern rangiert Wierig in der deutschen Bestenliste auf Rang zwei.

"Im Moment läuft Martin der Norm hinterher, das ist eine ungewohnte Situation und macht natürlich Druck", erklärt Trainer Armin Lemme, der technische Probleme und ein verändertes Krafttraining als "Unwucht" ausgemacht hat, dass es nicht richtig rund läuft. "Zu allem Unglück hat Martin auch noch etwas gestochen, so dass er wegen eines dick geschwollenen Fußes nicht ins Trainingslager nach Kienbaum fahren konnte", berichtet Lemme. Dennoch sieht der Trainer Licht am Ende des Tunnels: "Die letzten Trainingseinheiten stimmen mich zuversichtlich, das sieht alles schon viel besser aus als zuletzt." Er hoffe auf einen Start in einer Woche in Osterode und danach beim Solecup. "Er hat was drauf, und ich bin mir sicher, er wird das schon in weite Würfe umsetzen. Noch ist ja Zeit."

Zufrieden ist Lemme dagegen mit der Entwicklung von David Wrobel. Der 23-Jährige wirft inzwischen stabil über 60 Meter. "Was noch feht, ist ein Ausreißer nach oben", so Lemme, der Wrobel bei guten Bedingungen eine Weite um die 64 Meter zutraut. Momentan belegt er in der Bestenliste mit 62,66 Metern Rang fünf. Obenauf ist dagegen Youngster Henrik Janssen (U 18), denn er führt nicht nur mit 58,21 Metern die Bestenliste in seiner Altersklasse an, sondern darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Start bei der WM Mitte Juli in Cali/Kolumbien machen.

Zu den Lichtblicken im Nachwuchsbereich gehören mit Thomas Barthel (U 18) und Marvin Brandt (U 20) zwei Kurzsprinter. Beide werden von Eik Ruddat trainiert und sind bereits in dieser Saison Bestzeiten gelaufen (10,64 sek./10,96 sek.). Damit unterstrichen sie ihre Ambitionen, bei den internationalen Saisonhöhepunkten dabei zu sein.

Gleiches gilt im Wurfbereich für die Kugelstoßerinnen Emely Groß (U 18/16,56 m) und Jule Steuer (U 16/15,92), die ihren Trainer Klaus Schneider mit ihren großen Leistungssprüngen überrascht haben. Auch sie haben berechtigte Hoffnungen auf einen Start bei der U-18-WM in Cali bzw. bei den Europäischen Jugendspielen in Tiflis.

Ein wenig schwerer sind dagegen die Viertelmeiler des SCM in die Gänge gekommen. Konnten Eric Krüger (Saisonbestzeit 46,25 sek.) und Thomas Schneider (46,29 sek.) bei der Staffel-WM Anfang Mai auf den Bahamas mit dem DLV-Quartett die Erwartungen noch nicht erfüllen, zeigt die Formkurve inzwischen deutlich nach oben. Trainer Marco Kleinsteuber gibt nach wie vor eine WM-Qualifikation der Staffel (Richtzeit: 3:04 min.) als primäres Saisonziel an: "Auf den Bahamas waren die Jungs noch nicht in der Lage, das abzurufen, was möglich ist. Das sieht hoffentlich bei der Team-EM in einer Woche schon anders aus."

Varg Königsmark, Hoffnungsträger über 400 Meter Hürden, musste die Saison dagegen wegen Problemen mit der Achillessehne abbrechen. Indes arbeitet Speerwerfer Matthias de Zordo nach zweijähriger Verletzungspause weiter an seinem Comeback. Wann er in die Saison einsteigt, lässt der Ex-Weltmeister noch offen.