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Dritte Liga Halle stellt Trainer frei

Nach Maik Walpurgis beim VfL Osnabrück muss nun auch Sven Köhler
beim Halleschen FC seinen Platz räumen.

30.08.2015, 15:25

Halle (dpa) l Die fünfte Niederlage im sechsten Spiel war dann doch zu viel: Fußball-Drittligist Hallescher FC hat sich am Sonntag von Trainer Sven Köhler getrennt. Damit reagierte der Verein 24 Stunden nach der 1:3-Heimpleite gegen den Preußen Münster auf die sportliche Talfahrt. "Er hat es nicht geschafft, der Mannschaft die unbedingte Siegermentalität zu vermitteln, die notwendig ist", sagte Vereinspräsident Michael Schädlich der Deutschen Presse-Agentur.

Der Hallesche FC ist nach fünf Niederlagen in sechs Spielen Tabellen-19. Zudem war der Verein in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Eintracht Braunschweig ausgeschieden. Köhler war als dienstältester Trainer der 3. Fußball-Liga seit dem 1. Juli 2007 beim Halleschen FC, der bis zum Heimspiel gegen den Tabellenletzten VfB Stuttgart II am 12. September einen Nachfolger verpflichten will. Bis dahin betreut Co-Trainer Benjamin Duray das Team.

Was spontan wirkte, bekam im Nachhinein den Anstrich, schon länger vorbereitet worden zu sein. Denn laut Schädlich hatte Manager Ralph Kühn bereits nach der Partie gegen die SG Dynamo Dresden mit Führungsspielern über die Situation gesprochen. Nach der erneuten Pleite gegen Münster zum Ende der englischen Woche habe es innerhalb des Präsidiums intensive Diskussionen um das weitere Vorgehen gegeben.

"Dabei sind wir schweren Herzens zu der Entscheidung gekommen, uns von Sven Köhler zu trennen und von außen für einen neuen Impuls zu sorgen", erklärte der HFC-Präsident. Allerdings hatte Schädlich schon nach dem gewonnenen Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden - der bislang einzigen Saisonsieg - geäußert, dass es "keine Nibelungentreue zu einem Trainer" gebe. Nun hat der Club seinen Aufstiegstrainer entpflichtet und damit für die zweiten Trainerentlassung der 3. Liga nach Maik Walpurgis beim VfL Osnabrück gesorgt.

In den kommenden Tagen werde das Präsidium darüber sprechen, welches Anforderungsprofil ein Köhler-Nachfolger erfüllen muss, kündigte Schädlich an. Einen konkreten Kandidaten gebe es momentan noch nicht.

Verteidiger Florian Brügmann sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe von der Entlassung Köhlers über die sozialen Netzwerke erfahren. "Das kam letztlich doch überraschend", meinte der 24-Jährige. "Wir haben in den vergangenen Wochen teilweise ansprechende Spiele gezeigt, konnten es aber nicht in Punkte umsetzen." Diese Erfolglosigkeit sei sicher der Auslöser für die Entscheidung der Vereinsführung gewesen.