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Boxen Bösel vor Titelverteidigung erleichtert

SES-Profi ficht Kampf mit der Waage aus - und gewinnt.

Von Janette Beck 18.09.2015, 23:01

Magdeburg/Leipzig l Ohne die Qualität und Kampfkraft seines argentinischen Gegners Maximiliano Gomez objektiv einschätzen zu können – aber den vielleicht härteren Kampf hatte Dominic Bösel schon am Vortag der SES-Boxgala im Belantis-Freizeitpark gewonnen: Als der Halbschwergewichtler am Freitag um 14 Uhr in der Spielbank in Leuna-Günthersdorf auf die Waage ging, wies er das geforderte Limit von 79,378 Kilo nach.

„Buchstäblich erleichtert“ sei er gewesen, gestand der Interconti-Champion, der den Kampf gegen die Waage und den inneren Schweinehund einmal mehr gewonnen hatte. Doch diesmal war es offensichtlich ein besonders hartes Stück Arbeit. Denn nach Volksstimme-Informationen hatte der 1,85 Meter große Bösel, dessen Wohlfühlgewicht „normal bei 87 Kilo“ liegt, bis zuletzt zu kämpfen gehabt. Ein paar Gramm zu viel klebten hartnäckig an den Hüften und mussten noch Mitte der Woche „abgeschwitzt“ werden.

Doch spätestens als der Freyburger am Donnerstagabend kurz vor 22 Uhr in einem Magdeburger Modegeschäft seelenruhig seiner Lieblingsbeschäftigung nachging („Ich gehe gerne shoppen“), dürfte klar gewesen sein: Bösel hat die Kilos und die Ruhe weg.

Letzteres allerdings auch, weil die im März operierte Schlaghand wieder „voll funktionsfähig“ ist und die Vorbereitung auf den heutigen Kampfabend „ohne Einschränkung“ verlief. Und so fühlt sich die Nummer eins der WBO-Weltrangliste im Schwergewicht der Herausforderung gewachsen: „Ich habe mir immer einen Südamerikaner gewünscht, jetzt habe ich einen vor den Fäusten. Die Jungs dort sind sehr kampfstark und boxen einen anderen Stil. Es wird eine ganz neue und wichtige Erfahrung für mich.“

Ein „gutes Gefühl im Bauch“ hat auch SES-Chefchoach Dirk Dzemski, wie er sagt: „Nach seiner Verletzungspause ist Dominic wieder da, wo ich ihn gerne haben wollte.“

Auf Krawall gebürstet ist dagegen Maximiliano Gomez. „Ich bin doch nicht den weiten Weg gereist, um mich hier verhauen zu lassen. Ich will mit den Titel zu holen. Und bei allem Respekt, auch ein Bösel ist nicht unschlagbar“, tönt der 32-jährige Herausforderer, der seinem Kampfnamen (El Cuervo – „Der Rabe“) alle Ehre machen will: „Als Rabe stehe ich für Kampfkraft und Gefahr!“

Den zweiten Titelkampf des Abends wird Felix Lamm bestreiten. Der deutsche Meister im Weltergewicht wird vom Hallenser Philipp Schuster herausgefordert. Insgesamt sind acht Kämpfe in der Belantis-Arena vorgesehen.