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Gewichtheben Neu-Samsweger mit gemischten Gefühlen

Zufrieden mit dem Reißen, enttäuscht übers Stoßen: Gewichtheber Björn Hertrampf resümiert sein Debüt für Samswegen mit gemischten Gefühlen.

Von Klaus Renner 22.10.2015, 01:01

Samswegen l Papa, Opa, Heimtrainer Enrico Sabotta und Landes-Geschäftsführer Ulli Dämmig hatten aus Bad Dürrenberg den Weg nach Chemnitz auf sich genommen, um das Bundesliga-Debüt von Björn Hertrampf in den Reihen des SSV Samswegen zu verfolgen. Zwar mussten sie die eindeutige 675,8:847,8-Niederlage der Bördeheber beim Chemnitzer AC zur Kenntnis nehmen, doch tat dies der überwiegenden Freude keinen Abbruch.

„Es war schon immer mein Ziel, einmal in meinem Leben für Samswegen an den Start zu gehen“, gestand der 33-jährige Hertrampf. Nach dem Duschen allerdings zeigte er sich recht unzufrieden mit seinem Ergebnis. Für das Reißen standen optimale drei gültige Versuche mit dem Bestwert von 129 Kilo (40 Punkte) im Wettkampfprotokoll, und Hertrampf sagte: „Das war ganz gut.“

Weil aber zu einem Gewichtheber-Wettbewerb außerdem als zweite Disziplin noch das Stoßen zählt, zog der 89-Kilo-Athlet dann doch die Stirn kraus und meinte zerknirscht: „Das Stoßen war sch ...“ Seine 163 Kilo im ersten Versuch hatten Hoffnung auf mehr gemacht. Doch dann ging Anlauf zwei mit 168 Kilo daneben, ebenso wie die Steigerung im letzten Versuch auf 169 Kilo. So blieb Samswegens „Neuer“, der sich ungemein viel für seinen neuen Verein vorgenommen hatte, bei einem Zweikampfwert von 292 Kilo und 114 Punkten hängen. Trotz aller persönlicher Kritik machten ihm SSV-Verantwortlichen Mut. Trainer Stefan Bruse sprach noch in Chemnitz von einem „durchschnittlichen Debüt“.

Samwegens Ex-Vizeweltmeister Günter Schliwka sah Hertrampfs Resultat kritischer: „114 Punkte können nicht sein Anspruch sein. Aber er hat zumindest angedeutet, dass er zu mehr in der Lage ist.“

Einen „ordentlichen Einstand“ bescheinigte Wolfgang Weber, Sportlicher Leiter des SSV, dem Neu-Samsweger. „Björn ist sehr ehrgeizig, aber er hat ganz offensichtlich zu viel gewollt. Schafft er die 169 Kilo, was durchaus drin war, stehen für ihn 120 Punkte zu Buche. Er ist für unsere Mannschaft eine spürbare Verstärkung.“ Ihren nächsten Bundesliga-Auftritt haben die Samsweger am 5. Dezember, 18 Uhr, bei der Kampfgemeinschaft Schwedt/Stralsund in Schwedt.