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Boxen Kabayel mit Einstand nach Maß

SES-Neuzugang Agit Kabayel holt seinen ersten K.o.-Sieg für Magdeburg - mit einem Rapper im Schlepptau.

Von Janette Beck 12.01.2016, 00:01

Berlin l Einstand nach Maß für Agit Kabayel: Der 23-jährige Schwergewichtler aus Essen hat seinen ersten Kampf unter Flagge des Magdeburger Boxstalls SES gewonnen. Im Rahmen des EM-Kampfes von Michael Wallisch in Berlin hat Kabayel am Sonnabend den Australier Laurence Tauasa (45 Kämpfe/35-Siege, 23 davon durch K.o.) in der 3. Runde auf die Bretter geschickt.

Von Beginn an hatte der in Leverkusen geborene Schwergewichtler mit türkischen Wurzeln das Duell gegen den Australier, um einiges kleiner und vieles runder als Kabayel, bestimmt. So musste Tauasa bereits Ende der 2. Runde das erste Mal angezählt werden. Gleiches Spiel Mitte der 3. Runde – diesmal aber setzte der SES-Profi nach, so dass der Ringrichter den Kampf abbrechen musste.

„Ich hatte mir vorgenommen, durch K.o. zu gewinnen“, erklärte der Ex-Europameister im Kickboxen nach dem vorzeitigen Ende des auf acht Runden angesetzten Duells. Er sei froh, dass sein Einstand bei SES gut gelaufen sei und versprach weitere Großtaten. Doch zunächst sei Nichtstun angesagt: „Ich stehe jetzt 15 Wochen im Stoff, habe zuletzt drei Kämpfe in vier Monaten gemacht, jetzt werde ich erstmal drei Wochen Urlaub machen. Dann schauen wir mit meinem neuen Promoter Ulf Steinforth und meinem Manager Erdogan Aras was noch so geht in Zukunft.“

Dass diese für das Schwergewicht in Deutschland rosig aussieht und die Investition in einen Zweijahresvertrag sich lohnt, darauf hofft auch Steinforth. „Man muss heutzutage schon gut überlegen, für wen man in Vorkasse geht. Aber das Schwergewicht ist und bleibt nun mal die interessanteste Gewichtsklasse“, so der Magdeburger Box-Unternehmer, der bereits seit längerem ein Auge auf den Schwergewichtler geworfen hatte. Ebenso auch die Späher von Sauerland-Promotion. Doch spätestens als SES-Trainer Stephan Kühne ihm den Essener, der Steffen Kretschmann beim Sparring nahezu „zerlegt“ haben soll, wärmstens empfahl, machte Steinforth Nägel mit Köpfen.

Nicht nur der Promoter wunderte sich beim Wiegen am Freitag über die riesige, kreischende Fanschar, die an Kabayels Fersen klebte. Des Rätsels Lösung: Der Boxer war in Begleitung seines Cousins erschienen. Und das ist kein Geringerer als der Rapper K. C. Rebell (Album „Fata Morgana“). Der deutsche Chart-Stürmer kurdischer Abstammung hat übrigens seine Kindheit in Magdeburg verbracht, nachdem er drei Jahre zuvor im Asylheim in Zielitz gelebt hatte. So klein ist die Welt – auch im Boxsport ...