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Leichtathletik SCM-Duo lässt es krachen

Anna Rüh gewann bei den Hallen-Meisterschaften der Leichtathleten überraschend Kugelstoß-Silber, Eric Krüger holte Gold über 400 Meter.

Von Janette Beck 29.02.2016, 00:01

Leipzig/Magdeburg l Diskuswerferin Anna Rüh war selbst „baff“, dass ihr kühn gewagter Ausflug in den Kugelstoßring mit Silber und einem neuen Hausrekord von 17,68 Meter belohnt wurde: „Ich bin super zufrieden. Im Training hat sich das eigentlich gar nicht angedeutet“, so die 22-Jährige, die im Sommer von Neubrandenburg gewechselt war und somit hinter der neuen Titelträgerin Lena Urbaniak (Filstal/18,32 m) ihre erste Medaille für den SCM holen konnte. „Ich wäre ehrlich gesagt auch mit 17 Metern zufrieden gewesen, um so schöner ist es, dass ich gleich einen halben Meter auf meine bisherige Bestleistung draufpacken konnte“, erklärte Rüh zu ihrer Leistungsexplosion.

Nach hinten los ging der „Schuss“ von Kugelstoßer Dennis Lewke. Der zweite Neuzugang in der Trainingsgruppe von Coach Armin Lemme scheiterte bei seiner „Mission Medaille“, denn alle drei Versuche des 22-Jährigen wurden ungültig gegeben.

Wie erhofft jubeln durfte indes Eric Krüger. Der Viertelmeiler, der nach Leipzig gereist war, um seinem Titel aus dem Sommer den unterm Hallendach folgen zu lassen, gewann das Finale über 400 Meter in 47,11 Sekunden vor dem Berliner Marc Koch (47,30). Dabei lief es bei dem Rennen gar nicht so rund: „Ich wurde ausgebremst und musste erst wieder Fahrt aufnehmen. Deshalb war ich auch nicht so schnell wie geplant, also mit der Zeit nicht ganz zufrieden“, so der 27-jährige Schützling von Marco Kleinsteuber. „Ich musste ordentlich knautschen und wusste, dass andere hinten gut laufen können. Aber dann habe ich mir gesagt: Das Ding nimmt dir heute keiner mehr.“

Bei Teamkollege Thomas Schneider machten sich dagegen die muskulären Probleme, die er im Vorfeld hatte, bemerkbar. „Es lief mit dem Oberschenkel doch nicht so wie geplant“, so der Magdeburger, der in seinem Vorlauf in 48,89 Sekunden nur Vierter geworden war. Ebenso das Finale verpasst hatte über 200 Meter Till Helbig (21,99 s).

„Einfach traumhaft“ verliefen die Titelkämpfe für Doppelmeister Julian Reus. Mit dem deutschen Rekord über 60 Meter sorgte der Wattenscheider am Sonnabend für das Highlight. In 6,52 Sekunden knackte er den 28 Jahre alten deutsche Rekord des Berliners Sven Matthes um eine Hundertstel. Wir wollen in Rio in der Staffel um eine Medaille mitlaufen“, kündigte Reus, der am Sonntag über 200 Meter den zweiten Titel gewann, an.

Lokalmatadorin Cindy Roleder lief über 60 Meter Hürden in 7,88 Sekunden ins Ziel, nur vier Deutsche waren jemals fixer unterwegs als die Leipzigerin, die in Halle trainiert. Tatjana Pinto sprintete die 60 Meter flach in 7,07 Sekunden so schnell wie seit 15 Jahren keine Deutsche mehr (Katrin Krabbe/7,06). Die Münsteranerin überwältigt: „Damit habe ich nie und nimmer gerechnet.“