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Schwimmen Wieder ein bisschen entspannt

Vor der Reise ins Höhentrainingslager wollen sich Franziska Hentke und Johanna Friedrich vom SCM beim Gothaer Pokal päsentieren.

Von Daniel Hübner 11.03.2016, 00:01

Magdeburg l Das Tagespensum der Franziska Hentke hatte zuletzt wenig mit Schwimmen zu tun. Es befasste sich vielmehr mit Schlafen, Spaziergang und Inhalieren. Die Nase der 26-Jährigen vom SCM lief heftig und unentwegt. Hentke ist noch dabei, die Erkältung auszustehen, die ihr am vergangenen Wochenende in Marseille (Frankreich) böse mitgespielt hatte.

Im Rahmen der Golden Tour schwamm sie im Vorlauf über 200 Meter Schmetterling 2:15,37 Minuten, eine Zeit also, die sie an Kindergeburtstagen auch im Planschbecken erzielt. Zur Erinnerung: Hentke hält mit 2:05,26 Minuten den deutschen Rekord seit Juli 2015. Zum B-Finale trat sie erst gar nicht an. „Ich habe einfach gemerkt, dass es nicht rutscht. Aber das wird wieder“, erklärte Hentke.

Zum Infekt kam noch „das harte Training“ hinzu, meinte ihr Trainer Bernd Berkhahn. Er bereitet seine Schützlinge derzeit auf das vierwöchige Höhentrainingslager in der Sierra Nevada (Spanien) vor, zu dem zehn SCM-Athleten am 20. März und damit direkt nach dem 26. Wettbewerb um den Pokal der Gothaer Versicherung in der Elbehalle aufbrechen. „Wir hatten den Wettkampf in Marseille nicht vorbereitet, denn dafür haben wir keine Zeit“, betonte Berkhahn. „Es geht jetzt darum, gut ins Höhentraining zu kommen.“

Auch für Johanna Friedrich, die mit ihren Leistungen bei der Golden Tour „nicht wirklich zufrieden war“, sagte die 21-Jährige. „Ich habe gehofft, dass ich zu diesem Zeitpunkt schneller bin. Aber das Training steckte mir zu sehr in den Knochen.“ Auf ihren Strecken 200 und 400 Meter belegte die Freistilspezialistin den siebten (2:02,06) und den fünften Platz (4:14,53). Sie war zudem über 800 Meter (8./8:51,18) und 100 Meter (57,97 sec) gestartet. „Die 800 und 100 Meter waren gut, aber danach ist sie müde geworden“, resümierte Berkhahn.

Marseille hat „mir persönlich aufgezeigt, woran ich noch arbeiten muss“, sagte Friedrich. „Meine Starts waren sehr unkoordiniert.“ Aber auch die internationale Konkurrenz ist noch nicht in Form für die Olympischen Spiele in Rio, hat die Magdeburgerin festgestellt. Hentkes Konkurrentinnen über 200 Meter Schmetterling wie Lara Grangeon (Frankreich), Liliana Szilagyi (Ungarn) oder Mireia Belmonte (Spanien) blieben im Bereich zwischen 2:07 und 2:10 Minuten. Auf Friedrichs Strecken lieferten über 200 Meter Sarah Sjöström (Schweden/1:55,48) und über 400 Meter Coralie Balmy (Frankreich/4:04,39) die herausragenden Ergebnisse. „Jede Nation hat unterschiedliche Termine für die Olympia-Qualifikation, deshalb wurden auch unterschiedliche Formkurven sichtbar. Dennoch gab es schon erste Eindrücke, wie stark das Niveau in diesem Jahr sein wird“, erklärte Berkhahn.

Im Deutschen Schwimmverband wird die Olympia-Qualifikation vom 5. bis 8. Mai bei den nationalen Titelkämpfen in Berlin abgehalten. Dort müssen die Athleten vorgegebene Normzeiten abliefern. Den letzten Wettkampf zuvor bestreiten die Magdeburger beim Gothaer Pokal. Bis dahin will Hentke vor allem wieder gesund sein. Und Friedrich will an jenem Wochenende, 18. bis 20. März, „wieder bessere Zeiten abliefern“. Zumindest hat ihr die Leistungsdiagnostik Anfang dieser Woche in Leipzig „eine gute Entwicklung gezeigt, das entspannt mich wieder ein bisschen nach dem nicht ganz so erfolgreichen Wochenende“.