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Rudern Hacker muss sich für Rio beweisen

Ruderer Marcel Hacker vom SCM ist in die Nationalmannschaft berufen worden. Er bereitet sich derzeit in Ratzeburg auf die EM vor.

Von Daniel Hübner 20.04.2016, 01:01

Magdeburg l Marcel Hacker bewegte seinen vollgepackten Wagen bereits am Dienstagmittag über die Straßen und in Richtung Norden. Das Ziel des 38-Jährigen vom SC Magdeburg hieß: Ratzeburg. Dort bereitet sich Hacker mit der Nationalmannschaft des Deutschen Ruderverbandes (DRV) bis zum 30. April auf die Europameisterschaften vor. Und zwar in einem Boot mit Stephan Krüger (Rostock). Beide bilden den in der vorigen Saison bewährten Doppelzweier – vorerst.

Hacker gehört zu insgesamt acht Skullern, die im Ergebnis der deutschen Kleinbootmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Köln zur Mannschaftsbildung mit Blick auf die Olympischen Spiele in Rio eingeladen wurde. Dass der Magdeburger dort im August auch fährt, steht allerdings noch nicht fest.

DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock, der gestern telefonisch nicht zu erreichen war, hat im Rückblick auf Köln sozusagen eine unpopuläre Entscheidung getroffen. Nach zweitägiger Sitzung im Trainerrat hat er mit Tim Grohmann (Leipzig) und mit Karl Schulze (Berlin) zwei Athleten eingeladen, die über Platz neun und elf nicht hinausgekommen waren – die aber beide olympisches Gold im Doppelvierer 2012 gewannen. Er hat Tim Ole Naske (Hamburg), den 19-Jährigen, der aufgrund einer Schulterverletzung im Kölner A-Finale fehlte, ebenso nominiert wie Lars Hartig (Friedrichstadt), den Dritten der Meisterschaft. Keine Überraschungen sind die Berufungen von Philipp Wende (Leipzig) und Lauritz Schoof (Rendsburg), beide Olympiasieger von 2012, beide Weltmeister von 2015 im Doppelvierer.

Nur der deutsche Meister Philipp Syring vom SCM hatte keine Einladung erhalten, der 19-Jährige fährt den Einer in der Olympia-Qualifikation im Mai in Luzern (Schweiz), wo er Dritter werden muss, um das Rio-Ticket zu lösen.

An Rio ist für Hacker noch nicht zu denken. Denn mit Krüger muss er sich gegen Naske/Hartig einem internen Wettstreit stellen. Wie zum Beispiel bei der EM in Brandenburg (5. bis 8. Mai). „Seit Montag trainiere ich wieder im normalen Rhythmus, also zweimal am Tag“, so Hacker. „Gesundheitlich geht es mir von Tag zu Tag besser, der Hustenreiz ist weg.“

Der Routinier hatte seine Teilnahme in Köln aufgrund einer Bronchitis absagen müssen. Von der medizinischen Abteilung hat er nun grünes Licht für die volle Belastung bekommen. „Bei der EM muss ich mich wieder neu beweisen“, weiß Hacker. Beweisen, dass er der Richtige ist für einen Start in Rio, es wären seine fünften Olympischen Spielen.