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Rudern Mit maximaler Kraft voraus

In Sabaudia wird für die Saisonziele angerudert: Philipp Syring, Max Appel und Steven Weidner vom SC Magdeburg haben sich viel vorgenommen.

Von Daniel Hübner 05.02.2017, 07:16

Magdeburg l Philipp Syring, Max Appel und Steven Weidner vom SCM haben sich das A- und B-Finale bei den deutschen Kleinboot-Meisterschaften im April vorgenommen. „Wichtig ist, dass sie an ihren Zielen nicht zerbrechen“, sagt Coach Roland Oesemann.

Jetzt rudern sie wieder. Das erste Mal in diesem Jahr. In Sabaudia. Wie immer, wenn der Winter geht und der Frühling naht. Philipp Syring, Max Appel und Steven Weidner vom SC Magdeburg haben mit Trainer Roland Oesemann für zwei Wochen die Zelte in Italien aufgeschlagen. Laut Wetterbericht bei 14 Grad Celsius und bei sehr viel Regen. Das ist sozusagen bereits der erste Härtetest vor dem scharfen Saisonstart.

Weidner können solche äußeren Einflüsse derzeit nichts anhaben. Der junge Mann strotzt im Jahr seines Abiturs vor Selbstvertrauen. Wer mit ihm im Januar nach seinem Gewinn der Landesmeisterschaft im Ergometerrudern abklatschten durfte, verspürte ein gewisses Taubheitsgefühl in der Hand. „Wir haben uns in Maximalkraft und Ausdauer gesteigert, ein höheres Niveau ist auch unser Ziel“, erklärte der 20-Jährige.

Wie Syring und Appel blieb auch Weidner unter den von Coach Oesemann geforderten sechs Minuten über die 2000 Meter. Ihre Bestzeiten erreichten sie aber nicht. „Wir sind aus dem vollen Training heraus gefahren“, sagten sie unisono. „Es ist noch Luft nach oben für Leipzig.“ Am 1./2. April wird auf der Regattastrecke in Burghausen das erste Rennen des Jahres über die sechs Kilometer gestartet, und alle wollen unter die Top Acht fahren. Zugleich wird der Ergometertest vom Deutschen Ruderverband (DRV) abgenommen – und da wollen sie ihre Bestzeiten angreifen.

Daran konnte auch die Ausbildung Syrings bei der Bundespolizei in Kienbaum nichts ändern. „Ich hatte dort nicht die Möglichkeit, täglich zweimal zu trainieren.“ Bis zum 31. Dezember war das so, dann war der erste Ausbildungsteil beendet. Seither ist er wieder in der vollen Belastung in Magdeburg. Deshalb resümierte er zu seinem zweiten Platz bei der Ergometer-Landesmeisterschaft mit einem Lächeln: „Bis 1200 Meter lief es gut, die letzten 800 Meter schaffen wir bis Leipzig auch noch. Zumindest stimmen die Kraftwerte. Nur an der Ausdauer müssen wir bei ihm weiter arbeiten“, bestätigte Oesemann.

Das macht sich gut in Sabaudia, wo nach der Winter-Quälerei die Boote wieder zu Wasser getragen werden. Und im Boot wollen die drei Magdeburger nicht nur in Leipzig, sondern auch bei der deutschen Kleinboot-Meisterschaft vom 21. bis 23. April in Krefeld vorne mitmischen. Syring und Appel wollen ins A-Finale, um in die Nationalmannschaft zu kommen. Weidner will „ins B-Finale oder besser sein“, um die Teilnahme an der U-23-Weltmeisterschaft in Plovdiv (Bulgarien) im Juli zu sichern. „Komme, was wolle: Da will ich eine Medaille“, betonte er. Da das in den vergangenen zwei Jahren im Doppelvierer nicht geklappt hat, würde er einen Start im Zweier oder Einer bevorzugen.

„Wichtig ist, dass sie an ihren Zielen nicht zerbrechen“, sagte Oesemann in dem Bewusstsein, dass Syring als überraschender Kleinbootmeister 2016 besonders in den Fokus gerückt ist. „Aber es wird viel schwieriger werden, den Titel zu verteidigen.“ Syring selbst macht sich darüber keine Gedanken. Er hat allein aus der verpassten Olympia-Qualifikation für Rio im vergangenen Mai im Einer gelernt, „dass es nur Schritt für Schritt geht und dass es das Wichtigste ist, gesund durchzukommen“, sagte der 20-Jährige. Aber sollte er mit Appel (20) ins Nationalteam vordringen, „dann wäre ein gemeinsamer Start im Doppelzweier natürlich ein Traum“ – und das bei der Elite-WM Ende September in Sarasota (USA). Immerhin: Beide haben in dieser Klasse bereits die U-19- und die U-23-WM gewonnen. Aber so weit denkt Syring nicht: „Über die weiteren Ziele können wir uns nach der Kleinboot-Meisterschaft unterhalten.“