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Am Aschermittwoch gab es beim FC Bayern wieder "Business as usual" Van Gaal zurück auf Platz - Team in der Pflicht

10.03.2011, 04:28

München (dpa). Kein App- laus, keine Pfiffe, als Louis van Gaal gestern um 12.03 Uhr als Erster den Übungsplatz an der Säbener Straße betritt: Nach zwei trainingsfreien Tagen war am Aschermittwoch in der ersten Übungseinheit nach dem Trubel um den Trainerposten beim FC Bayern München erst einmal "Business as usual" angesagt.

Rund 1000 Anhänger verfolgten ziemlich unaufgeregt den ersten öffentlichen Auftritt des Niederländers nach turbulenten Tagen. Spätestens in der Allianz Arena wollen die Fans am Samstag gegen den Hamburger SV einen ganz anderen Rekordmeister erleben.

Nach den Pleiten gegen Dortmund, Schalke und Hannover und der öffentlichen Einheit wird van Gaal sein Team heute und morgen wie gewohnt und geplant hinter verschlossener Tür auf die Partie gegen den HSV einstimmen. Für ihn selbst ist es zudem die Vorbereitung auf das erste von maximal 15 Abschiedsspielen. Immer noch gefragt waren die Autogramme des im Vorjahr als "Feierbiest" gefeierten Trainers - dafür und für sehenswerte Treffer im Trainingskick gab es auch Beifall.

Alle im Verein stehen unter großer Spannung, denn jeder Punktverlust kann das endgültige Aus beim Kampf um die Königsklassen-Startplätze bedeuten. Schon jetzt ist der Rückstand des Tabellenfünften auf den von Hannover 96 besetzten dritte Platz mit fünf Zählern groß. "Es wird sehr, sehr schwierig, noch die Champions-League-Teilnahme für das nächste Jahr zu erreichen", hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Zuge der Ereignisse um den Trainer-Posten bereits betont.

Beim Kampf um die "Mindestziele" (Rummenigge) setzt der Rekordmeister dabei auf einen Kompromiss, den die "Süddeutsche Zeitung" in Anlehnung an das van Gaalsche Motto "Tod oder Gladiolen" als "tote Gladiolen" bezeichnete. Die Gefahr, dass sich das Team nach dem für das Saisonende angekündigten Abschied des Trainers jetzt hängen lässt, sieht dagegen zumindest der frühere Torwart Oliver Kahn nicht.

"Der Anreiz der Champions League, gerade mit dem Finale 2012 in München, ist riesig. Da ist es doch für die Spieler im Moment völlig uninteressant, wer der Trainer ist", sagte der Torhüter und hofft auf mehr Konstanz beim nächsten Coach. "Der FC Bayern braucht endlich wieder Kontinuität, keine permanenten Trainerwechsel."