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Samstag kommt es zum Duell der besten Schützen Weber interessiert die Torjägerkrone (noch) nicht

25.03.2011, 04:29

Von Janette Beck

Magdeburg. Wenn der SCM am Samstag bei HBW Balingen-Weil-stetten ranmuss (19 Uhr), dann treffen auch die Nummer eins und zwei der aktuellen Torjägerliste der Handball-Bundesliga im direkten Duell aufeinander. Während es Spitzenreiter Robert Weber in 25 Spielen auf bislang 184 Tore für seine Magdeburger brachte (davon 107 aus dem Feld), kommt Balingens Torjäger vom Dienst, Benjamin Herth, auf 170 Treffer. Und mit 106 Feldtoren kann der 25-Jährige dem gleichaltrigen Weber nahezu das Wasser reichen.

Doch solche Rechenspielchen oder Quervergleiche interessieren Weber, der in der Vorsaison auf insgesamt 188 Tore verweisen konnte, nicht im Geringsten. Der Rechtsaußen des SCM wusste bis zu dem Zeitpunkt, als er auf das besondere Duell angesprochen wurde, gar nicht, dass ihm Mittelmann Herth auf den Fersen ist. "Ich schau doch nicht ständig auf die Torschützenliste. Für mich steht im Vordergrund, dass der SCM punktet und wir den siebten Platz halten. Wenn ich dann drei Tage vor Ende immer noch oben stehen sollte, dann würde ich mir schon wünschen, dass ich die Torjägerkrone auch mit nach Hause nehme", so Weber, der es auf einen stattlichen Schnitt von 7,4 Treffern pro Spiel bringt und so die magische Mauer von 200 Saisontreffern schon bald durchbrechen könnte.

Allerdings ist der kleine Österreicher zuletzt etwas außer Tritt gekommen. Beim Sieg gegen Lemgo vor einer Woche landeten "nur" drei Bälle im Netz und die Wurfeffektivität lag bei für ihn ungewöhnlichen 50 Prozent. Doch das kann den Linkshänder nicht verunsichern, zumal ihm noch eine hartnäckige Erkältung in den Gliedern steckte, und mit Carsten Lichtlein auch nicht irgendwer, sondern ein Nationalkeeper das Tor gehütet habe. "Ich mache mir keine Gedanken und neige auch nicht zur Selbstzerfleischung, zumal ich weiter das Vertrauen des Trainers habe. Beim nächsten Mal läuft\'s wieder besser."

Dennoch hat auch Weber die Erfahrung gemacht: Immer gut ist nie gut. "Es ist schon etwas merkwürdig: wenn ich, wie in Friesenheim, elf von zwölf Toren mache, dann wird das inzwischen als normal angesehen. Ist dann doch mal ein Ausreißer nach unten dazwischen, heißt es gleich: Was ist denn mit dem los?", so der Natonalspieler, der darauf verweist, dass man bei einem Rückraumspieler bereits bei 65 Prozent von einer Weltklasse-Quote spreche. "Bei uns Außenspielern fängt Weltklasse erst bei 75 Prozent an." Und wenn er die morgen in Balingen habe, "ist bestimmt wieder alles gut".