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Boxen: SES-Weltmeister verteidigt am 9. April in der Bördelandhalle seinen Gürtel Stieglitz und das Heimspiel in Magdeburg

Von Rudi Bartlitz 05.03.2011, 04:28

Magdeburg. Im Büro von SES-Chef Ulf Steinforth laufen in diesen Tagen die Vorbereitungen auf den Box-Weltmeisterschaftskampf von Lokalmatador Robert Stieglitz am 9. April in der Bördelandhalle auf Hochtouren. "Noch fehlt zwar die offizielle Bestätigung des Weltverbandes WBO, aber ich denke, dass wir am Montag den Namen des Kontrahenten werden bekanntgeben können", sagte der Promoter gestern im Volksstimme-Gespräch.

"Magdeburg ist der beste Ort für ganz große Kämpfe. Hier spüre ich den starken Rückhalt meiner Fans", erklärte der WBO-Champion im Supermittel- gewicht seinerseits. Es ist die vierte Titelverteidigung des 29-Jährigen. In derselben Veranstaltung, die Sat.1 live ab 22.15 Uhr überträgt, wird auch SES-Weltmeisterin Ramona Kühne ihre WM-Gürtel im Superfedergewicht verteidigen.

"Robert ist in phantastischer Form, er freut sich seit langem auf dieses Heimspiel", so Steinforth. Der SES-Geschäftsführer geht davon aus, dass die Halle dann mit 6500 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird. "Zumindest streben wir das an."

Es wird zugleich der erste Kampf sein, bei dem sich der Weltmeister mit seinem neuen Trainer Dirk Dzemski in Magdeburg den Boxanhängern vorstellt. "Wir sind mehrere Alternativen durchgegangen", teilte der Promoter mit. "Am Ende war es der Wunsch von Robert, mit Dirk Dzemski, der nach dem Weggang von Torsten Schmitz vorübergehend das Stieglitz-Training übernommen hatte, weiterzuarbeiten."

Eine Absage erteilte Steinforth gestern den offenkundigen Plänen von Mittelgewichts-Weltmeister Felix Sturm, im Juni in Köln gegen Stieglitz in den Ring zu steigen. "Ein Kampf gegen Sturm steht nicht auf der Tagesordnung", so der 43-Jährige. "Es gibt auch keine diesbezügliche offizielle Anfrage des Sturm-Managements. Wir haben mit Robert andere Pläne."

Es ist allerdings möglich, dass sich Steinforth hier später noch einmal korrigieren muss. Denn beide Boxer sind seit kurzem beim selben TV-Sender, bei Sat.1, vertraglich gebunden. Und es ist nicht auszuschließen, dass der Sender auf der Jagd nach attraktiven Kämpfen – und vor allem nach Quote – noch einmal auf dieses Duell zurückkommt ...

Augenblicklich geht Stein- forths Blick jedenfalls in eine andere Richtung. "In diesem Sommer soll das Super-Six-Turnier, in dem sechs der besten Supermittelgewichtler der Welt engagiert sind, zu Ende gehen. Dann werden die Karten in dieser stärksten Gewichtsklasse überhaupt völlig neu gemischt. Und dann mischen wir auch mit."

Ein Name, der dabei immer wieder eine Rolle spielt, ist der von Arthur Abraham. Steinforth: "Natürlich würden wir den gern boxen. Aber dann zu unseren Bedingungen, schließlich ist Robert Weltmeister, Abraham nicht."

Eine Unwägbarkeit bildet auch hier das Fernsehen. Abrahams Boss Sauerland ist fest mit der ARD liiert, Steinforth schickt sich an, den Vertrag mit Sat.1 zu verlängern ("Wir haben noch einige gemeinsame Projekte").

Spannende Frage: Können (und vor allem: wollen) sich beide Sender arrangieren?