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Neuzugänge schlugen voll ein / Petersen formte Topteam Spitzenreiter mit dem besten Angriff und nur einer Niederlage

Von Florian Bortfeldt 04.01.2011, 05:26

Halberstadt. Die Hinrunde der Fußball-Oberliga, Staffel Süd, ist zwar noch nicht vollständig absolviert – der 15. Spieltag wird komplett am 26. März nachgeholt (VfB Germania beim FC Sachsen Leipzig/d. Red.) – dennoch ist sie Geschichte. Für die Halberstädter war es bis dato eine Erfolgsgeschichte: Das Team von Trainer Andreas Petersen ("Der momentane Blick auf die Tabelle erfreut uns!") ist Spitzenreiter mit einer Bilanz, die sich durchaus sehen lassen kann. Mit 29 Punkten und dem besten Angriff der Liga (28 Tore) sowie lediglich einer Niederlage – die stammt vom ersten Spieltag gegen Auerbach am 8. August – hat der VfB Germania bislang eine bemerkenswerte Saison 2010/11 hingelegt.

Dies alles trotz etlicher Neuzugänge und Abgänge in der Sommerpause. Vom Stammkader der Vorsaison zählten im bisherigen Verlauf mit Torwart und Kapitän Sebastian Kischel, Martin Krüger, Alexander Kopp und Florian Eggert nicht unbedingt die Mehrzahl zu den aktuellen Leistungsträgern. Die Elf aus dem Vorharz wurde komplett umgestellt, und offensichtlich ist es dem Trainer- und Betreuerteam um Chefcoach Andreas Petersen gelungen, aus dem bunt zusammengewürfelten "Haufen" eine Einheit zu formen.

Die Neuzugänge Marcus Bäcker, Franz Fitkau und Alexander Gröger – vor seiner Verletzung auch Robert Gerber – sind in der Verteidigung im Moment nicht mehr wegzudenken. Auf den Außenbahnen sorgen Michael Preuß und Horst Rau für viel Gefahr, sind genauso Verstärkungen wie Robert Fischer, Timo Breitkopf sowie Rückkehrer Roy Blankenburg im Angriff.

Der aktuelle Erfolg ist auf vielen Schultern gewachsen, dennoch muss auf einzelne Personen näher eingegangen werden: Angreifer Michael Preuß führt mit seinen acht Treffern die Torjägerliste der Oberliga an, sorgt mit seiner Schnelligkeit Spieltag für Spieltag für Kopfzerbrechen bei den gegnerischen Verteidigern. Petersens Schachzug, Florian Eggert als Sechser vor die Abwehr zu setzen und auf ein offensives 4-3-3-System umzustellen, darf als gelungen bezeichnet werden. "Im Offensivbereich sind wir sehr gut, aber vor allem variabel aufgestellt. Ich habe mir diesbezüglich viele Gedanken gemacht, um die optimale Aufstellung zu finden, damit wir auch vom jeweiligen Gegner schwer ausrechenbar sind. So kam die Idee für das offensive Spielsystem. ¿Eggi‘ bringt alle notwenigen Fähigkeiten für diese neue Position mit und identifiziert sich auch voll damit", kommentiert Petersen seinen Schritt.

Eggert, in der Vorsaison bester Torschütze der Germanen, schaltet im Mittelfeld und ist Denker und Lenker der Germania. Die Abwehrachse Kischel-Gröger-Fitkau funktioniert zumeist tadellos, zudem strahlt Keeper Kischel inzwischen eine Souveränität und Sicherheit aus, die nur wenige Torhüter in dieser Liga vorzeigen können.

Der VfB startete mit einer Heimniederlage in die Spielserie, blieb danach bis heute in 13 Punktspielen ungeschlagen und geht daher zu Recht als einer der Aufstiegsfavoriten in die Rückrunde, welche am 13. Februar mit dem Sachsen-Anhalt-Derby gegen die U 23 des 1. FCM startet. Petersen sieht Auerbach, Sachsen Leipzig, aber auch Bautzen als härteste Konkurrenten auf den Meistertitel. "Hinzu kommt bestimmt noch eine der zweiten Mannschaften, momentan sehe ich Aue mit den besten Chancen, aber Erfurt ist ebenso noch gut dabei", so Petersen.

Dass der Aufstieg in dieser Saison nicht länger nur eine Idee bleiben soll, verdeutlichte indes VfB-Präsident Olaf Herbst vor wenigen Tagen im Rahmen des Fanabends, als er vor Mannschaft, Sponsoren und Fans unterstrich: "Wir wollen in dieser Serie den Antrag für einen möglichen Aufstieg in die Regionalliga stellen. Durch die veränderten Anforderungen des DFB werden auch die finanziellen Voraussetzungen geringer sein, so dass dieser Schritt für uns machbar ist."