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Eishockey, DEL : Heute beginnen Halbfinal-Playoffs Eisbären stürzen nach K. o. in ein Jammertal

09.04.2010, 04:52

Berlin ( SID ). Bis nach Mitternacht betäubten die Spieler der Eisbären Berlin in der Kabine ihren Frust mit Bier. Doch auch Alkohol konnte die schmerzende Wunde nach dem sensationellen Viertelfinal-K. o. des großen Titelfavoriten in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga ( DEL ) gegen die Augsburger Panther nicht heilen. " Ich fühle mich einfach nur leer ", sagte der Ur-Berliner Sven Felski. Auch sein Kapitän Steve Walker konnte das Desaster nicht begreifen : " Ich bin geschockt. "

Die verdiente 2 : 6-Heimniederlage im fünften und entscheidenden Spiel gegen die Panther stürzte den entthronten Titelverteidiger in ein Jammertal. Nachdem die Eisbären die Liga in den vergangenen fünf Jahren mit vier Meistertiteln dominiert haben, wird sich in dieser Saison in jedem Fall ein Verein erstmals in die Meisterliste eintragen.

Bereits heute gastiert Eisbären-Bezwinger Augsburg zum ersten Halbfinalspiel beim Vorrunden-Zweiten EHC Wolfsburg und die Hannover Scorpions empfangen den ERC Ingolstadt. Hannover setzte sich im Viertelfinal-Showdown am Mittwochabend gegen die Nürnberg Ice Tigers knapp mit 4 : 3 durch.

Das frühe Aus der Berliner, die mit einem Etat von etwa 7, 5 Millionen Euro mehr als doppelt so viel Geld in die Mannschaft gesteckt hatten wie Augsburg, ist eine der größten Sensationen in der Play-off-Geschichte der DEL. Zuletzt flog zwar erst vor zwei Jahren in Rekordmeister Adler Mannheim ein amtierender Champion bereits im Viertelfinale raus, doch angesichts der Dominanz des Hauptstadt-Klubs in der Vorrunde mit Rekordpunktzahl ( 123 ) und Rekordvorsprung ( 25 ) schien der Durchmarsch reine Formsache.

" Jetzt müssen alle in den Spiegel schauen, denn keiner hat seine Leistung gebracht ", sagte Stürmer Stefan Ustorf und nährte die Vermutung, dass sich das

Berliner Starensemble seiner Sache zu sicher war. Dabei hätten die vier hart umkämpften Spiele zuvor gegen die tapferen Panther Warnung genug sein müssen.

" Es lag nicht an der Einstellung. Vielleicht hat die Chemie nicht gestimmt ", sagte Trainer Don Jackson, dem die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben stand. Statt Gründe für die Blamage zu finden, bedankte sich der Amerikaner bei Fans und Spielern. Es klang fast wie eine Abschiedsrede ...