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Behindertensport Marie Brämer-Skowronek trumpft bei WM groß auf Am 21. Geburtstag erfüllte sich der Traum vom Paralympics-Start

Von Janette Beck 15.12.2011, 04:26

Magdeburg/Sharjah l Marie Brämer-Skowronek ist die neue große Medaillenhoffnung Sachsen-Anhalts für die Paralympics in London (29. August bis 9. September 2012). Die für den GBS Haldensleben startende Leichtathletin gewann bei den IWAS World Games in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate), die den Status einer Weltmeisterschaft haben, zweimal Gold und einmal Silber. Damit war die Magdeburgerin die erfolgreichste des deutschen Quartetts, das im Emirat an den Start gegangen war.

Im Diskuswurf stellte die 21-Jährige, die fünfmal in der Woche unter den Fittichen von Christian Wischer trainiert, mit persönlicher Bestleistung 22,02 Metern die Konkurrenz in den Schatten. Auch im Speerwurf war Marie eine Klasse für sich. Ihre Weite von 19,80 Metern bedeuteten nicht nur den Sieg, sondern nach Bestätigung ihrer Klassifizierung (Schadensklasse F34) auch die Qualifikation für die Paralympics. Fast hätte Brämer-Skowronek auch noch im Kugelstoßen den Coup geschafft. Doch im entscheidenden Moment ließ sich die WM-Debütantin durch eine Kampfrichterin, die sie "auf dem Kieker hatte" und mit einer Disqualifikation drohte, aus dem Konzept bringen. Bedacht darauf, "regelkonform" zu stoßen, flog die Kugel nur 6,30 Meter weit - Silber. "Marie war völlig verunsichert, dabei hatte sie zuvor noch nie Probleme mit dem Kampfgericht. Bei normalem Verlauf hätte sie 7,00 Meter stoßen können, das hätte für Gold gereicht", glaubt Wischer, der vom deutschen Verband aus als Trainer vor Ort war.

Doch auch so war die Premiere für Brämer-Skowronek, die von Geburt an an einer spastischen Lähmung leidet und auf den Rollstuhl angewiesen ist, "ein absoluter Hammer". Denn vor einem Jahr sah nichts danach aus, dass sich an ihrem 21. Geburtstag (9. Dezember) der Traum von einem Paralympic-Start erfüllen würde: "Ich hatte anfangs nur Diskus gemacht, das wurde aber für London aus dem Programm genommen. Für mich brach eine Welt zusammen, aber mein Trainer hat auf mich eingeredet und mich davon überzeugt, dass ich es auch mit dem Speer und mit der Kugel schaffen kann."