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TourdeSki In Oberhof machen auch die Frauen auf sich aufmerksam Bärenstarker Teichmann lässt der Konkurrenz keine Chance

31.12.2011, 04:25

Oberhof (dpa) l Auf den letzten Metern wiegte Axel Teichmann symbolisch sein noch ungeborenes zweites Kind und lief zum ersten Mal seit knapp drei Jahren als Sieger über den Zielstrich. Auf der zweiten Etappe der Tour de Ski schaffte der Bad Lobensteiner das, was er sich erträumt hatte, als er im Frühjahr die Fortsetzung seiner Karriere bis Olympia 2014 bekanntgab: einen Heimsieg in Oberhof.

Mit dem Roten Trikot des Gesamtführenden geht Teichmann nun am Silvestertag in Oberstdorf in den ersten Sprint der Tour.

Auch die deutschen Frauen überzeugten im Verfolgungsrennen in Oberhof. Steffi Böhler als Achte und Katrin Zeller unmittelbar dahinter sorgten für die besten Ergebnisse der DSV-Läuferinnen in diesem Winter. Die zweimalige Tour-Siegerin Justyna Kowalczyk gewann auch die zweite Etappe und baute ihre Spitzenposition aus.

"Ich habe alles in die letzten 300 Meter gelegt und wusste, dass nur Petter Northug mir gefährlich werden kann. Als ich dann 100 Meter vor dem Ziel nach hinten sah, wusste ich, dass die Sache gelaufen ist", erzählte Teichmann und erklärte die symbolische Geste mit einem Baby im Arm: "Wir erwarten im Juni unser zweites Kind. Es war ein Gruß an meine Freundin Steffi."

Die DSV-Läufer demonstrierten während der 15 Kilometer im klassischen Stil eine Stärke, die an glorreiche Zeiten erinnerte. Mit drei, teilweise vier Läufern unter den ersten Zehn bestimmten sie Tempo und Taktik des Rennens. Als am letzten Anstieg die Post abging, kam auch das lange vermisste Glück zurück. Der Schweizer Dario Cologna stürzte, und mit ihm kamen alle Mitfavoriten aus dem Tritt. Alle, außer Teichmann, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits an die Spitze gesetzt hatte.

"Klar ist es ärgerlich, wenn man um den Lohn der Arbeit gebracht wird. Aber Axels Sieg wiegt vieles auf. Wir haben erstmals seit Olympia in Vancouver wieder einen auf dem Siegerpodest gehabt. Das ist klasse", meinte Tobias Angerer, der Zwölfter wurde.

Vor ihm platzierte sich noch Jens Filbrich auf Rang zehn. "Unsere Taktik ist voll aufgegangen. Wir wollten zusammenarbeiten und unsere gute Ausgangsposition nutzen. Wir sind in guter Verfassung", sagte Filbrich und Angerer ergänzte: "Es war ein wichtiges Zeichen an die Konkurrenz. Wir haben noch was drauf."

"Wir deutschen Mädels sind noch da", jubelte zuvor bereits Zeller nach dem 10-Kilometer-Frauen-Rennen.

Gemeinsam mit Böhler hatte die Oberstdorferin relativ schnell die Lücke zu den Top-Ten-Plätzen zugelaufen und dann das Tempo in der Verfolgergruppe mitbestimmt. Besonders Böhler, die im Saisonverlauf bislang nur jenseits der Punkteränge das Ziel erreichte, war glücklich. "Geil, was?", fragte sie in die Runde und wurde von ihren Teamkolleginnen geherzt.

"Ich habe gemerkt, dass es von Rennen zu Rennen besser geht. Das Gefühl war zumeist gut, aber die Bestätigung in Form von Ergebnissen blieb aus. Und da wird es zur Kopfsache. Jetzt ist das Aha-Erlebnis da und von nun an kann es richtig losgehen", sagte die Schwarzwälderin.