Chemnitz lässt dezimierten Samswegern keine Chance

Samswegen l Vierte Niederlage im vierten Bundesliga-Duell. Erwartungsgemäß konnte Gewichtheber-Bundesligist SSV 1884 Samswegen am Sonnabend vor der Saison-Rekordkulisse von rund 350 Zuschauern dem fünfmaligen deutschen Mannschaftsmeister Chemnitzer AC nicht das Wasser reichen. Mit dem 700,0:856,4-Punkt-Sieg bleiben die Sachsen weiter mit 12:0 verlustpunktfreier Spitzenreiter der Bundesliga-Nordgruppe. Das Sextett aus Sachsen-Anhalt rangiert noch ohne Punktgewinn mit 0:12 Zählern auf Platz vier.

Bester Heber des Abends war der Chemnitzer Tom Schwarzbach, vor zwei Jahren auf der Samsweger Wunschliste, derzeit Kandidat des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG) für Olympia in London, mit 169 Punkten. Für das höchste Zweikampfergebnis des Abends sorgte ein weiteres Mal der für Samswegen startende Albaner Ervis Tabaku, der in der Addition beider Disziplinen 357 Kilo zur Hochstrecke brachte.

Als Fazit eines kurzweiligen Gewichtheber-Abends bleibt festzustellen: Die Gastgeber (Wohl und Hoog verletzt, Springer und Krümmer mit gerade überstandener Grippe, Bruse mit erstem Wettkampf nach Bandscheiben-Operation) verfügen in der laufenden Saison nicht über das Personal, ihre Gegnerschaft ernsthaft in Gefahr zu bringen. Insgesamt 13 Fehlversuche (36 Prozent aller Hebungen) bedeuten zudem einen Samsweger Negativrekord - auch wenn dies allein nicht die Ursache für die erneute Niederlage war.

Für eine "Zittereinlage" sorgte wie schon im Hinkampf in Chemnitz Florian Altmann. Der Schwergewichtler scheiterte zweimal an der Anfangslast von 127 Kilo im Reißen, beherrschte das Eisen erst im letzen Versuch. "Reine Kopfsache, daran müssen wir arbeiten, denn beim Warmmachen war diese Last überhaupt kein Problem", stöhnte sein Trainer Lutz Witzel.

"Wir haben unser Bestes gegeben. Mehr war mit dieser Mannschaft nicht drin", stellte Samswegens Trainer Hartmut Stellmacher fest. Wolfgang Weber, Sportlicher Leiter der Gastgeber, sagte: "Gegen die Chemnitzer zu verlieren, die möglicherweise deutscher Meister werden, ist keine Schande. Trotzdem sind wir 30 Punkte unter den Erwartungen geblieben, weil einige Heber gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe waren."

Samswegen: Krüger 71,0 kg Körpergewicht/110 kg Reißen/138 kg Stoßen/248 kg Zweikampf/112 Punkte; Tabaku 97,6/162/195/357164,0; Krümmer 98,8/144/183/327/133,0; Altmann 99,1/127/172/299/104,0; Springer 103,8/130/172/302/100,0; Bruse 117,3/135/165/300/87,0