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Bahnradsport Und Bottmersdorf steht Kopf

Pauline Grabosch hat erneut den Titel bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Bahnradsport gewonnen.

Von Thomas Juschus 21.07.2016, 21:12

Bottmersdorf/Aigle l Als Pauline Grabosch gut eine Stunde nach ihrem Rennen bei der Doping-Kontrolle saß, fehlten der 18-Jährigen noch ein wenig die richtigen Worte: „Ich glaube, ich habe es ganz gut gemacht“, kicherte Grabosch. In Weltrekord-Zeit von 34,023 Sekunden war die Sportschülerin kurz zuvor wie im Vorjahr bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Bahnradsport zum Titel über 500 Meter gerast und hatte die Familie zuhause in Bottmersdorf (Landkreis Börde) in Ekstase versetzt.

„Wir sind fix und fertig“, sagte Mutter Petra Glatkowski, die extra ihren Dienst getauscht hatte, um zusammen mit ihrem Lebenspartner Stefan, Opa Peter und Oma Regina den Lauf ihrer Tochter via Live-Stream im Internet mitzuverfolgen. „Wir haben ordentlich mitgefiebert und sind natürlich alle aufgesprungen, als der Sieg feststand“, jubelte Mutter Petra.

In 34,023 Sekunden verwies Pauline Grabosch die Chinesin Yufang Guo (34,571) und Soohyun Kim (Korea/34,710) auf die Plätze zwei und drei und holte sich schon ihren dritten WM-Titel. Im Vorjahr hatte die Juniorin in Kasachstan ebenfalls das Zeitfahren und zusammen mit Emma Hinze (Cottbus) im Teamsprint Gold und das Regenbogentrikot geholt.

Nach 300 Metern lag Grabosch noch auf Platz zwei, schaltete dann aber den Turbo und siegte. „Ich habe nur gedacht: Fahr um dein Leben! Der Start war ganz gut, das war wichtig, dann lief es einfach“, freute sich Grabosch, die mit dem Radsport beim RSV Osterweddingen begann und seit Jahresanfang das Sportgymnasium in Erfurt besucht.

Besonders diebisch freute sich Grabosch über eine gewonnene Wette: Nach WM-Gold muss „Ersatzpapa“ Stefan Meyer jetzt im Schildkrötenkostüm durch Bottmersdorf laufen. Da wird der 700-Einwohner-Ort erneut Kopf stehen ...