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Bob Freier Mitarbeiter in Pyeongchang

Paul Krenz und Marko Hübenbecker, Anschieber des Mitteldeutschen SC, sind nach Pyeongchang aufgebrochen, um die Olympiabahn zu testen.

Von Daniel Hübner 19.10.2017, 17:26

Magdeburg l Der junge Mann ist ehrgeizig und entspannt zugleich: Paul Krenz erwartet sich keine Olympia-Teilnahme, wenngleich er zumindest als Ersatzmann der deutschen Bobmannschaft gerne zu den Winterspielen nach Pyeongchang (Südkorea/9. bis 25. Februar) reisen möchte. „Wer zu große Erwartungen hat, ist am Ende enttäuscht“, sagt der 25-jährige Anschieber vom Mitteldeutschen Sportclub (MSC). Dabei kann er sich berechtigte Hoffnungen machen: „Wenn andere schwächeln“, erklärt sein Trainer Norman Dannhauer, „muss er bereit sein.“ Und zwar am 22. Dezember in Oberhof, wenn der entscheidende Olympia-Test für die Anschieber ausgetragen wird. Dannhauer: „Ich bin überzeugt, dass er sich diese Chance verdient hat.“

Und man darf es bereits als Zeichen des Vertrauens von Bundestrainer René Spies verstehen, dass Krenz zur Internationalen Trainingswoche nach Pyeongchang eingeladen wurde – gemeinsam mit Clubgefährte Marko Hübenbecker reist er am Donnerstag nach Südkorea. Nur der Dritte im MSC-Bunde, Kevin Korona, bleibt in der Heimat, um eine Beuger-Verletzung auszukurieren. „Es ist eine kleine Verletzung, aber sie ist hartnäckig, Kevin konzentriert sich jetzt ganz auf den Test im Dezember“, so Dannhauer.

Der 1,87 Meter große Krenz ist freier Trainings-Mitarbeiter in Pyeonchang. Er gehört zu keinem Team der Weltcup-Piloten Nico Walther, Francesco Friedrich (beide Oberbärenburg) und Johannes Lochner (Stuttgart), die dort für Olympia antesten. Krenz tritt im Europacup im Schlitten von Bennet Buchmüller (Winterberg) an, mit dem er sich auch auf die Junioren-Weltmeisterschaft im Januar in St. Moritz (Schweiz) vorbereitet, sollte es mit den Winterspielen nicht klappen. „Wir wollen uns mit unseren Startzeiten deutlich von der Konkurrenz abheben“, erklärt Krenz zum Ziel der BuchmüllerMannschaft. Zudem: „Klar wäre es dann schön, immer unter die Top-Drei zu fahren.“

Mit Platz zwei, sowohl auf Bremse (40 Meter fliegend/4,59 Sekunden) als auch auf der Seitenposition (4,61), beim ersten Anschubtest im September in Oberhof hat er sich allerdings für höhere Aufgaben empfohlen. „Auch im Training schiebe ich Wettkampfzeiten, deshalb mache ich mir keinen Druck“ sagt Krenz. „So wie es läuft, kann ich den 22. Dezember entspannt angehen.“ Genauso entspannt ist auch Hübenbecker, wenngleich bei ihm die „Schnelligkeit noch etwas zu wünschen lässt“, erklärt der 1,98-Meter-Hüne.

Hübenbecker geht bereits seine siebte internationale und zweite Olympia-Saison an. Er gehört wie Korona zum Walther-Team. 2014 ist er in Sotschi im Vierer von Maximilian Arndt Sechster geworden. Deshalb: „Das Einzige, was für mich zählt, sind die fünf Ringe“, sagt Hübenbecker. Weltmeister war er dagegen schon 2013. Beim ersten Test in Oberhof kam er auf 4,66 Sekunden auf Bremse und 4,70 auf Seite. „Ich wäre gerne fünf Hundertstel schneller gewesen“, erklärt der 31-Jährige. „Aber das werde ich im Dezember nachholen.“