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Bob/Skeleton Lochner und Friedrich gewinnen den Titel

Am historischen WM-Sonntag mit zwei Siegern im Vierer-Bob sichert sich der Mitteldeutsche Sportclub eine Bronzemedaille.

Von Daniel Hübner 27.02.2017, 00:01

Königssee/Magdeburg l „Sensationell“, „Wahnsinn“, „geile Rennen“: Die Emotionen überschlugen sich am Sonntag im Eiskanal von Königssee, wo die deutschen Bob-Teams Geschichte schrieben. Mit Francesco Friedrich (Oberbärenburg) und Johannes Lochner (Stuttgart) feierten erstmals bei einer Weltmeisterschaft gleich zwei Piloten den Titel. Für beide stand bei der 62. Auflage seit der Premiere in Montreaux 1930 nach vier Läufen 3:14,10 Minuten auf der Uhr.

Den Triumph der Athleten des Bob- und Schlittenverbandes (BSD) komplettierte Nico Walther (Oberbärenburg) mit 0,16 Sekunden Rückstand auf die Sieger und dem Bronzegewinn. Damit durfte sich auch sein Anschieber Kevin Korona vom Mitteldeutschen Sportclub (MSC) nach Gold 2015 erneut eine Medaille umhängen. „Jeder der drei Piloten will gewinnen, das beflügelt sie alle“, erklärte Bundestrainer René Spies im ZDF das Erfolgsgeheimnis. „Wir können selbstbewusst in die Olympia-Saison gehen.“

Paul Krenz vom MSC fuhr bei seinem WM-Debüt im Schlitten von Bennet Buchmüller (Winterberg) auf Platz 20. „Er hat sich trotzdem teuer verkauft“, sagte MSC-Trainer Norman Dannhauer, der vom Walther-Team begeistert war: „Nico hatte einen sehr starken zweiten Tag, nachdem er den ersten Lauf am Sonnabend verhauen hatte. Da kann man nur gratulieren.“ Korona hatte indes bereits vor der Siegerfeier am Abend eine kratzige Stimme: „Das war das Maximale, was wir rausholen konnten. Unser Start hat wirklich sehr gut geklappt.“

Noch vor den großen Schlitten hatte sich Skeleton-Pilot Christopher Grotheer vergeblich um eine Medaille bemüht. Als Sechster nach den beiden ersten der vier Wertungsläufe am Freitag war er in die abschließenden Rennen gestartet, als Sechster beendete er den Wettbewerb. Dem 24-Jährigen aus Wernigerode fehlten 1,4 Sekunden zu Bronze. Es gwann der Lette Martins Dukurs vor Axel Jungk (Oberbärenburg/+0,37) und Nikita Trebygov (Russland/+0,54). „Ich habe nach den Läufen am Freitag die Kufen gewechselt und alles auf eine Karte gesetzt. Ich war einfach über dem Limit. Im zweiten Durchgang hatte ich gar keine Kontrolle mehr“, sagte Grotheer. Silber für Jungk war indes die dritte Medaille für die deutschen Skeletonis. Am Sonnabend hatte sich bei den Frauen Jacqueline Lölling (Winterberg) Gold vor Tina Hermann (Königssee/+0,25) gesichert.