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Boxen Bei Bösels Sieg fehlt nur der i-Punkt

SES-Boxer Dominic Bösel bleibt WBO-Intercontinental-Champion im Halbschwergewicht - und ungeschlagen.

Von Thomas Juschus 25.01.2016, 00:01

Halle l Der Sieg war klar, das Urteil der Kampfrichter eindeutig. Mit 120:107, 119:108 und 118:109 besiegte Dominic Bösel in der Nacht zum Sonntag im ausverkauften Erdgas-Sportpark von Halle den Ungarn Balazs Kelemen. Durch seinen 21. Sieg im 21. Profikampf bleibt der26-Jährige aus dem Magdeburger Boxstall SES Intercontinental-Champion im Halbschwergewicht nach Version des Weltverbandes WBO. Gleichzeitig eroberte Bösel mit seinem Punktsieg den WBA-Continental-Gürtel. Einziger Wermutstropfen: Bösel verpasste den erhofften und möglichen K.o.-Sieg.

„Ich bin halt kein K.o.-Schläger“, bilanzierte Bösel schulterzuckend nach zwölf recht einseitigen Runden. Die Nummer eins der WBO-Weltrangliste bestimmte gegen den elf Jahre älteren Kelemen von der ersten Minute an klar das Geschehen im Ring. Besonders mit dem linken Haken konnte der 26-Jährige immer wieder Wirkungstreffer landen, und es schien nur eine Frage der Zeit, wann der Kampf zu Ende sein würde. Am Ende musste Bösel über die komplette Distanz von zwölf Runden gehen. Zwar ging Kelemen nach einem weiteren Wirkungstreffer von Bösels Linker in der achten Runde zu Boden und wurde vom Ringrichter angezählt, der Mann aus Budapest rettete sich aber über die Runden und kassierte die zweite Niederlage in seinem 25. Profi-Kampf.

„Es war ein schöner Kampf von Bösel. Ich bin auch ganz zufrieden, Kelemen war keine Laufkundschaft und Dominic hat ihn klar beherrscht. Nur der K.o. als i-Punkt hat vielleicht gefehlt“, sagte SES-Cheftrainer Dirk Dzemski. Bösel, der aus Freyburg/Unstrut stammt und in Halle die Sportschule besuchte, wurde neben seiner Freundin Jessica von Vater Bernd und Mutter Simone sowie zahlreichen Freunden und Bekannten unterstützt: „Ich denke, der Kampf war ganz gut anzusehen. Die Linke hat von Beginn an funktioniert. Ich musste nur locker bleiben“, sagte Bösel, schrieb Autogramme und machte Erinnerungsfotos.

Nach seinem Punktsieg bleibt Bösel sicher die Nummer eins in der WBO-Weltrangliste und dürfte auch bei der WBA in den Top 15 auftauchen. In beiden Verbänden ist der Russe Sergey Kovalev Weltmeister bzw. Super-Champion. Über den weiteren Fahrplan ließen sich Bösel und Promoter Ulf Steinforth aber nichts entlocken. Denkbar sei auch ein EM-Kampf, hieß es. „Wir werden weiter hart arbeiten und sind bereit. Wir werden sehen, welche Chancen sich auftun“, sagte Dzemski.

In einem weiteren Titelkampf um die Internationale deutsche Meisterschaft im Halb-Weltergewicht besiegte Felix Lamm aus Nordhausen den Tschechen Jan Holec ebenfalls einstimmig nach Punkten. Den nächsten Boxabend plant SES mit „Team Deutschland“ am 5. März in Plzen.