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Boxen Schwarz muss noch zum Mann werden

Auf der Seebühne im Elbauenpark steigt am Sonnabend die 112. SES-Boxgala (MDR, live ab 22.30 Uhr). Hauptkämpfer: Tom Schwarz.

Von Thomas Juschus 01.06.2016, 01:01

Magdeburg l Tom Schwarz, Junioren-Weltmeister der WBO im Schwergewicht, und sein Herausforderer Dennis Lewandowski (Greifswald) begegneten sich am Dienstag auf der obligatorischen Pressekonferenz fast freundschaftlich und mit gegenseitigem Respekt. Verbal teilte dafür diesmal Schwarz‘ Trainer Dirk Dzemski aus: „Wir haben ein klares Ziel und den Plan, Tom Schwarz in die Weltspitze zu führen. Da steht Dennis (Lewandowski) im Weg“, verkündete der mit stoischischer Miene. Bämm! Der erste Wirkungstreffer ging klar an das Magdeburger SES-Team.

Wenn der Wahl-Magdeburger Schwarz und sein Gegner aus Greifswald am Sonnabend aufeinandertreffen, stehen zwei ungeschlagene deutsche Schwergewichtler im Ring, die für Promoter Ulf Steinforth die Zukunft in der „Königsklasse“ des Boxens verkörpern. Sein Schützling Tom Schwarz, in dieser Woche 22 Jahre alt geworden, soll dabei behutsam an größere Aufgaben herangeführt werden. „Die Junioren-WM ist eine tolle Möglichkeit, sich zu etablieren. Robert Stieglitz hat es vorgemacht“, sagte Steinforth und verwies auf den im Publikum sitzenden Ex-Weltmeister, der sich 2002 bei den Junioren den Gürtel holte.

Jetzt soll Schwarz einen ähnlichen Weg einschlagen. „Tom ist ein sehr, sehr guter Junge und hat für einen Schwergewichtler super Grundlagen: Es ist sehr schnell, beweglich, hat Mut in die Aktion reinzugehen, ist willig und kann sich quälen. Was ihm fehlt, ist Erfahrung. Er muss noch ein Mann werden“, sagte Dzemski über Schwarz.

Auf dem Weg an die Spitze und zum Mann muss Schwarz gegen Dennis Lewandowski (selbsternannter Kampfname „Ostseehammer“) eine Pflichtaufgabe lösen. „Ich hatte eine Super-Vorbereitung, das Härteste, was ich je gemacht habe. Besser hätte es nicht laufen können“, verkündete Schwarz, der in den letzten Wochen ein bisschen „Babyspeck“ abgelegt hat und austrainiert wirkte. „Ich kann zehn Runden gehen“, kündigte er an, der im November 2015 den JWM-Gürtel gegen Ilja Mezencev erobert und danach gegen Gogita Gorgiladze erfolgreich verteidigt hatte.

Was nach dem Kampf gegen Lewandowski folgt, ist dagegen offen. Steinforth ließ sich nicht in die Karten schauen. Vielleicht geht es aber schon alsbald gegen andere Kaliber, wie Dzemski einräumte. „Es wird für Tom immer schwieriger, adäquate Gegner im Junioren-Alter zu bekommen.“ Aber Tom Schwarz soll ja ohnehin alsbald in die Männerkategorie aufsteigen ...