1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SES schmiedet Pläne für 2016

Boxen SES schmiedet Pläne für 2016

In Dessau fand das durchwachsene Box-Jahr für SES-Promoter Ulf Steinforth ein gutes Ende. Für 2016 hat er schon neue Pläne.

Von Janette Beck 17.11.2015, 00:01

Magdeburg/Dessau l „Höhen und Tiefen gehören in unserem Geschäft einfach dazu“, so der 47-Jährige. Dass ausgerechnet im Jubiläumsjahr (15 Jahre SES/100. Veranstaltung) einige Träume platzten, sei natürlich schade. „Aber das muss man so nehmen wie es kommt. 2016 greifen wir neu an, wir haben viel vor.“

Nachdem in den zurückliegenden Monaten die Herausforderer Robert Stieglitz (gegen Arthur Abraham), Robin Krasniqi (Jürgen Brähmer) und Francesco Pianeta (Ruslan Chagaev) ihre Chancen auf den WM-Thron nicht nutzen konnten, war der Kampfabend am Sonnabend Balsam auf die Seele des Promoters. In den Rahmenkämpfen gab es einen kompletten Durchmarsch der SES-Boxer. Und nachdem Weltmeisterin Ramona Kühne ihren WBO-Titel im Superfedergewicht erfolgreich verteidigte, setzte Schwergewichtler Tom Schwarz der Box-Gala mit seinem Sieg die (WM)-Krone auf (Volksstimme berichtete).

Spätestens mit dem Gewinn der WBO-Junioren-Weltmeisterschaft avanciert Schwarz nicht nur bei SES zum großen Hoffnungsträger in der Königsklasse: „Das Schwergewicht hat nun mal den größten Stellenwert im Boxen. Und jeder Promoter, auch und gerade in Deutschland, träumt davon, einen Weltmeister in seinen Reihen zu haben.“ Doch auch wenn der 21-Jährige als „kleiner“ Weltmeister der WBO nunmehr unter den Top-15 gelistet sein dürfte und somit theoretisch das Recht hätte, den „großen“ Weltmeister herauszufordern, will Steinforth den „jungen Wilden“ an der kurzen Leine lassen: „Für große Aufgaben ist es noch viel zu früh. Fünf, sechs Jahre muss Tom schon noch warten, um die Reife zu haben, die man im Schwergewicht einfach braucht, um eine WM-Chance zu boxen“, so der Promoter. Dessen erklärtes Ziel ist es, „am Tag X“ – wenn Dreifach-Champion Wladimir Klitschko abtritt – „mit ein, zwei Boxern bereitzustehen, die Klitschkos Erbe antreten wollen“.

Also ist Schwarz gut beraten, erst einmal die Junioren-Gürtel der anderen Weltverbände ins Visier zu nehmen. Bis zum Ende des 23. Lebensjahres hat er Zeit dazu. Nächstes Etappenziel ist aber erst einmal die Verteidigung seines WBO-Titels, so Steinforth. „Das wird im April 2016 sein.“

Noch davor, am 23.  Januar in Halle, ist die nächste Box-Gala mit WBO-Interconti-Champion Domenic Bösel geplant. Dessen hochfliegende Träume, als Nummer eins der Rangliste zum Pflichtherausforderer von Weltmeister Sergey Kovalev ernannt zu werden, erhielten bei der WBO-Convention in Orlando indes einen Dämpfer. Stein- forth: „Die WBO hat mit Kovalev erst einmal andere Pläne.“

Entsprochen wurde dagegen dem SES-Antrag, Stieglitz und Krasniqi nach dem „Tausch“ der Gewichtsklassen in die WBO-Ranglisten aufzunehmen. Steinforth: „Robert wird im Halbschwer unter den Top-10 gelistet, Robin im Supermittel in den Top-15.“ Damit ist die Voraussetzung geschaffen, dass beide Ex-Champions 2016 noch einmal oben angreifen.