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Boxen Stieglitz macht den Weg für Bösel frei

Europameister Robert Stieglitz erklärt wie erwartet seinen Rücktritt, sein SES-Stallkollege Dominic Bösel kämpf um den niedergelegten Gürtel.

Von Janett Beck 23.05.2017, 15:33

Magdeburg/Dresden l Seit Dienstagmittag ist es nun ganz offiziell: SES-Vorzeigeboxer Robert Stieglitz beendet nach 57 Profikämpfen (50 Siege, fünf Niederlagen, zwei Remis) seine Karriere und legt seinen Europameistergürtel im Halbschwergewicht nieder. Wie von bereits vorausgesagt (Ausgabe 9.  Mai) macht der 35-Jährige damit den Weg für seinen Stallgefährten Dominic Bösel frei. Der dreifache Interconti-Champion (WBA, WBO, IBF), der kürzlich von der Europäische Box-Union zum Pflicht-Herausforderer von Stieglitz bestimmt worden war, bekommt so die Chance, um den nunmehr vakanten EM-Titel zu boxen. Dieser Kampf soll am 1.  Juli in Dresden über die Bühne gehen. Bösels Gegner wird Karo Murat sein. Der Berliner ist 33 Jahre alt und hat von 34 Kämpfen nur drei verloren.

Stieglitz und der in 24 Kämpfen ungeschlagene Bösel hatten noch vor dem gemeinsamen Kampfabend im März in Leipzig, wo Stieglitz seinen Titel gegen Nikola Sjekloca aus Montenegro nur durch ein mühevolles Remis verteidigen konnte und der Volksstimme gegenüber das Ende seiner Karriere ankündigte („Das war’s. Mir reicht’s!“), ein Stallduell kategorisch ausgeschlossen. „Nicht mit uns“, betonten beide Boxer damals einem Doppel-Interview. Durch Stieglitz‘ Rücktritt – gestern in Dresden von SES-Promoter Ulf Steinforth amtlich gemacht – wurde das Problem galant und ganz im Sinne des Boxstalls gelöst.

„Ich habe einige Schlachten geschlagen, aber jetzt ist es genug“, erklärte Ex-Weltmeister Stieglitz und begründete seinen Schritt auch mit gesundheitlichen Problemen: „Mein Körper macht nicht mehr so mit, wie ich es mir wünsche. Ich fühle mich zwar athletisch fit, habe aber ein paar Baustellen.“ Sowohl die mehrfach operierte Schlaghand als auch die Schulter sind nicht schmerzfrei. Ob er jetzt die Seiten wechselt und Trainer wird, ließ Stieglitz offen: „Ich habe in meinem Leben nichts anderes gemacht als Sport. Es ist mein Wunsch, meine Erfahrungen weiterzugeben.“