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Dritte Liga Der Blick beim FCM geht nach vorn

Sowislo und Fuchs sind beim 1. FC Magdeburg ins Training zurückgekehrt. Focus beim Aufsteiger liegt auf dem Spiel gegen Osnabrück.

Von Thomas Juschus 14.09.2015, 06:15

Magdeburg l Als der Mannschaftsbus des FCM am Freitagabend um 21.41 Uhr in Stuttgart-Degerloch vom Gelände des Gazistadions rollte und die beschwerliche Heimfahrt Richtung Magdeburg antrat, war die Stimmung im Bus alles andere als euphorisch. Wie schon bei den Auswärtsauftritten bei Mainz 05 II (2:2), Werder Bremen II (1:1) und Fortuna Köln (1:2) hatte der Gegner das bessere Ende: Zum zweiten Mal kassierte der Aufsteiger eine Niederlage, blieb zum ersten Mal sogar ohne eigenen Treffer.
Am Ende der 90 Minuten bei den Stuttgarter Kickers blieb nur das Lob von Trainer Horst Steffen („Magdeburg hat mir imponiert. Das war richtig harte Arbeit für uns.“) und die Erkenntnis, dass in der 3.Liga ein Fehler ausreicht, um das Spiel zu verlieren. Verteidiger Michel Niemeyer ließ sich von Lhadji Badiane in der 36. Minute überlaufen, im Rücken von Jan Löhmannsröben entwischte Sandrino Braun, der freistehend die Flanke per Kopf zum Tor des Tages nutzte.
„Die dritte Liga ist kein Wunschkonzert. Da muss man alle Dinge richtigmachen, um Punkte mitzunehmen. Fehler werden in dieser Liga brutal bestraft“, sagte Trainer Jens Härtel, der nach dem 0:1 vor allem als Seelentröster gefragt war. Wie schon bei den drei Auswärtsauftritten vorher wäre für den FCM auch bei einem der Aufstiegsanwärter mehr möglich gewesen. Torjäger Christian Beck (57. Minute) vergab die beste Ausgleichschance. Und selbst nach dem Platzverweis gegen Nils Butzen nach Notbremse (60.) und dem verschossenen Elfmeter von Vincenzo Marchese (61.) stemmte sich der stark ersatzgeschwächte Gast ebenso vehement wie in einigen Szenen glücklos gegen die Niederlage.
Als sich die Mannschaft knapp 13 Stunden später hinter der MDCC-Arena zum Auslaufen traf, hellten sich die Mienen zumindest wieder etwas auf. Kapitän Marius Sowislo (Bänderanriss) und Lars Fuchs (Rückenbeschwerden) – in Stuttgart wurde das Duo vor allem im Vorwärtsgang vermisst – meldeten sich zurück. „Mir geht es deutlich besser. Allerdings war die Belastung noch nicht sehr hoch“, sagte Routinier Fuchs, der nur allzu gern am Dienstag gegen seinen Ex-Verein VfL Osnabrück auflaufen würde. „Ich schaue jetzt von Tag zu Tag, habe immerhin zehn Tage nicht trainiert.“ Auch Sowislo reihte sich wieder in das Training ein und dürfte gegen die erstarkten Osnabrücker – unter Neu-Trainer Joe Enochs gab es drei Siege in Serie – im Kader stehen. Härtel ist zurzeit über jede Alternative dankbar, zumal Butzen nach der Roten Karte von Stuttgart gegen den VfL gesperrt fehlen wird. Christopher Handke (Bauchmuskel), Lukas Novy (Patellasehne) und Felix Schiller (Achillessehne) fehlen ebenfalls.
Erster Anwärter auf den Platz von Butzen ist Neuzugang Burak Altiparmak, der in Stuttgart nach gut einer Stunde ins Spiel kam. Härtel bescheinigte dem jungen Deutsch-Türken einen durchwachsenen Start. „Er hatte einige gute Szenen, war aber auch manchmal noch zu gierig. Trotzdem ist er erste Wahl – viele Alternativen haben wir nicht mehr“, sagte Härtel. Umso wichtiger wäre, dass sich im Heimspiel gegen Osnabrück Sowislo und Fuchs zurückmelden.