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Sommerspiele in Tokio Franziska Hentke: Ein ewiges Rätsel

Franziska Hentke vom SC Magdeburg ist im Halbfinale in Tokio ausgeschieden. Weder sie noch ihr Trainer können sich ihre Leistung erklären.

Von Daniel Hübner Aktualisiert: 30.07.2021, 15:01
Franziska Hentke.
Franziska Hentke. Foto: dpa

Tokio/Magdeburg - Nein, Franziska Hentke wollte nicht spekulieren über die Gründe, die zu ihrem Ausscheiden führten. Sie sagte vielmehr: „Das wird für immer ein Rätsel bleiben.“ Sie konnte es sich nicht erklären, warum es bis 125 Meter „ein sehr gutes Rennen“ gewesen ist, warum danach „der Mann mit dem Hammer“ gekommen ist. „Dann wurde es knüppelhart“, sagte die 32-Jährige vom SC Magdeburg. Im Halbfinale über 200 Meter Schmetterling ist sie am Mittwochmorgen in 2:10,89 Minuten aus dem Wettbewerb geschwommen. 1,8 Sekunden haben ihr zum Einzug in den Endlauf gefehlt. Aber selbst diese schnellere Zeit hätte die deutsche Rekordhalterin (2:05,26) vor eineinhalb Jahren noch um 6 Uhr morgens erzielt. Hentke sagte: „Bernd und ich können uns nichts vorwerfen, wir haben alles versucht und getan.“ Bernd Berkhahn, ihr Trainer, der sie seit 2012 betreut. Und auch er sagte: „Die Zeit ist aus meiner Sicht nicht zu erklären, die Trainingsergebnisse waren besser als 2019.“

Diesen Abschluss hat sie nicht verdient.

Bernd Berkhahn

Hentke hat ihren Standort auf der nationalen und internationalen Bühne immer in den Wettbewerben gesucht, nie allein im permanenten Training. Das allerdings hatte sie seit März 2020, seit dem ersten Corona-Lockdown, währenddessen auch die Sommerspiele in Tokio verschoben wurden. Hentke verschob zugleich das geplante Karriereende auf 2021. Und wollte diese mit einem finalen Start bei ihren zweiten Sommerspielen beschließen. Nun ist es der 13. Platz geworden. Berkhahn betonte: „Diesen Abschluss hat sie nicht verdient.“

Hentke lässt auch nicht das schwierige Jahr dafür gelten, in dem sie nach der Olympia-Qualifikation im April in Berlin einen Cut vollzogen und mit Berkhahn einen Neuaufbau gewagt hat. Bei dem ihr wiederum eine Zahn-Operation in die Quere gekommen war. „Ich habe mich vor dem Rennen gut gefühlt, ich konnte das Gefühl aber nicht umsetzen“, betonte Hentke. Sie wird nun als Fan auf der Tribüne den Mitstreitern zujubeln, wie sie es auch gestern nach dem Bronzegewinn von Sarah Köhler über die 1500 Meter getan hat. Das Winkelement schwenkend applaudierte sie der Gefährtin aus der SCM-Gruppe zu. Hentke: „Ich bin trotzdem froh, hier sein zu dürfen, und genieße die Tage in Tokio.“