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Freiwasser Heißer November für SCM-Schwimmer

Die Schwimmer des SC Magdeburg haben sich für die WM-Qualifikation im Freiwasser im wahrsten Sinne "warm" geschwommen.

Von Daniel Hübner 19.09.2018, 10:44

Magdeburg l Wenn im November der graue Herbst endgültig Einzug gehalten hat in Deutschland, räkeln sich in Abu Dhabi die Sonnenanbeter bei 30 Grad Celsius am Ufer des Persischen Golfs – oder bestreiten ein Freiwasser-Rennen. Denn am 9. jenes Monats wird nicht nur der letzte Weltcup des Jahres 2018 über zehn Kilometer in den Emiraten ausgetragen, zugleich geht es dort zum ersten Mal um die WM-Qualifikation über insgesamt drei Wettbewerbe. Auch für Finnia Wunram, Rob Muffels und Marcus Herwig vom SC Magdeburg, die den Hitzefall zuletzt im Qiandao Lake in China geprobt haben.

Nahe der Stadt Chun‘An war nicht nur die Luft besonders warm, das Wasser war es außerdem. 29,5 Grad wurden am vergangenen Sonntag gemessen. „Das ist nicht ohne“, sagte Wunram. „Aber ich bin damit besser zurecht gekommen, als ich gedacht hätte.“ Ihr einfaches Rezept: „Ich habe viel getrunken, mehr als sonst.“

Zum Saisoneinstieg und nach nur zwei Wochen Training ist sie auf Platz fünf geschwommen. Sie hatte einer Spitzengruppe lange Zeit das Tempo vorgegeben und war dann auf den letzten Metern überholt worden. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte die 22-Jährige dennoch. „Es war ein guter Start in die Saison und eine gute Übung.“ Für Abu Dhabi. Und für die Weltmeisterschaft 2019 im Juli in Gwangju (Südkorea), wo es ebenfalls sehr warm wird. Und wo es wiederum um einen Platz bei Olympia in Tokio geht.

Auch Muffels war „sehr zufrieden“ mit seiner Leistung, sagte der 23-Jährige, der sich mit einem starken Endspurt auf den letzten 200 Metern noch auf Platz zwei gekämpft hatte – bei nur einer Zehntelsekunde Rückstand auf Sieger Jack Burnell (Großbritannien). Muffels, der EM-Dritte von Glasgow, der ebenfalls erst seit zwei Wochen wieder im Training steht, stellte fest: „Man muss bei diesen Temperaturen sehr ökonomisch schwimmen, auch da haben wir gute Fortschritte gemacht.“

Gerade mit der Hitze hatte Marcus Herwig indes Probleme. Zumindest führte er die Temperaturen als Grund dafür an, „dass ich immer wieder Hochs und Tiefs während des Rennens hatte“, erklärte der 22-Jährige. In einem Tief hatte er auch den Anschluss an das vordere Feld verloren, als in diesem das Tempo deutlich angezogen wurde. Letztlich belegte Herwig den 18. Platz, zum Bronzerang, den der 1500-Meter-Olympiasieger Gregorio Paltrinieri aus Italien belegte, fehlten drei Minuten. „Mehr war nicht drin.“

Er will nun „in der Vorbereitung auf Abu Dhabi alles geben“, um im Kampf um die WM-Tickets eine entscheidende Rolle spielen zu können. Aber Herwig ist sich auch bewusst: „Es wird sehr schwer, mich gegen Rob und Florian durchzusetzen.“

Florian Wellbrock, der in diesem Jahr über 1500 Meter Europameister wurde, nimmt die Sommerspiele 2020 auch im Freiwasser in Angriff. „Ich habe große Lust, mit Rob das Olympia-Ticket zu lösen“, sagte der 21-Jährige. Beide waren bereits bei der WM 2015 in Kazan über fünf Kilometer am Start. Eine schöne gemeinsame Erfahrung: Muffels holte Silber, Wellbrock wurde Fünfter.

Zunächst aber müssen alle wieder Kraft und Ausdauer tanken. Dafür geht es am 1. Oktober für drei Wochen in die Höhe der Sierra Nevada (Spanien). Und hier die Wettervorhersage: ein bunter Mix aus Regen und Sonne bei maximal 14 Grad.