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Freiwasser Herwig fährt zur EM

Marcus Herwig vom SCM hat seine erste Einzel-Medaille bei deutschen Freiwasser-Meisterschaften gewonnen - und fährt doch noch zur EM.

Von Daniel Hübner 04.07.2016, 09:57

Magdeburg l Im ersten Moment war Marcus Herwig ein wenig enttäuscht: Insgeheim hatte er ja auf ein EM-Ticket gehofft, doch zunächst reichte Bronze über die fünf Kilometer bei den nationalen Titelkämpfen am Sonntag nicht für einen Startplatz bei den Freiwasser-Europameisterschaften in Hoorn (Niederlande/10. bis 14. Juli). Der 20-Jährige vom SC Magdeburg hätte dafür in Hamburg eigentlich einen ersten oder zweiten Platz belegen müssen. Aber der Titel ging wie schon über die zehn Kilometer an Andreas Waschburger (Saarbrücken) in 55:53,83 und Silber an dessen Teamgefährten Felix Bartels in 55:58,37 Minuten. Herwig schlug nur 41 Hundertstelsekunden nach Bartels an. „So ein Pech“, kommentierte sein Trainer Bernd Berkhahn das Ergebnis noch am Tag der Entscheidung, die Eric Reuß vom SCM auf Platz acht in 56:05,69 Minuten beendete.

Doch bereits am Montag wendete sich das Blatt für Herwig und zugunsten seiner EM-Teilnahme. Da sowohl Waschburger als auch Bartels auf ihren EM-Start über diese Distanz verzichten, nominierte Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz den Magdeburger nach, bestätigte Coach Berkhahn. Auch Sören Meißner (Würzburg) darf als Vierter die Reise nach Hoorn antreten und über die fünf Kilometer um Medaillenehren kämpfen.

Trotz seiner krankheitsbedingten Zwangspause während der Vorbereitung auf die nationalen Meisterschaften lieferte Herwig am Sonntag ein beherztes Rennen. Und letztlich überwog seine Freude über seine "erste Einzel-Medaille in der offenen Klasse“, erklärte er. „Es war auch taktisch ein sehr gutes Rennen von mir, nur beim Anschlag haben leider ein paar Zehntel gefehlt. Man sieht, dass ich Fortschritte gemacht habe, und das ist ein positives Ergebnis, auf das ich stolz sein kann.“ Das dürfen auch Ben Langner und Niclas Weiß, die beide in der Jahrgangswertung 2001 in die Top Ten schwammen: Langner erreichte in 1:00:27,09 Stunden als Fünfter das Ziel, Weiß folgte 40 Sekunden später auf Rang sechs.

Für die fünf Kilometer hatte sich derweil Rob Muffels abgemeldet. Um 14 Uhr kam die Absage des deutschen Vizemeisters über zehn Kilometer via Facebook: „Ich verzichte auf meinen Start über die fünf Kilometer, da ich für die EM bereits gesetzt bin“, teilte der 21-Jährige vom SCM mit. „So können wir die Vorbereitung optimaler gestalten, damit in Hoorn die Form auch stimmt.“ Muffels wird bei der EM wie Teamgefährtin Finnia Wunram (20), Meisterin auf der olympischen Strecke, im Zeitrennen über fünf und im Massenstart über zehn Kilometer antreten.

Wunram hatte aus gesundheitlichen Gründen ihren Start über die kürzere Strecke abgesagt. Dafür schwammen sich andere SCM-Mädels in den Vordergrund: Lotta Steinmann (Jahrgangs-Wertung 1999) gewann nach Gold über 7,5 auch den Titel über die fünf Kilometer in 1:00:02,58 Stunden. Laura Lang (2001) schwamm wie schon über die halbe Distanz zu Silber in 1:03:11,24 Stunden, 3,5 Sekunden fehlten ihr zum Sieg. Jana Barrasch (1998) belegte Rang sechs in 1:04:46,82 Stunden. In der offenen Wertung setzte sich Svenja Zihsler (Würzburg) mit 59:23,91 Minuten durch.