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Galopp Timpelan: "Dieser Erfolg steht über allem"

Mehr als 5000 Rennen hat Jockey Marc Timpelan bestritten, jetzt feierte der 39-jährige Magdeburger seinen größten Erfolg.

Von Uwe Tiedemann 21.09.2017, 01:01

Magdeburg l Beim Lauf der Galopp-WM der Amateurreiter in Philadelphia (USA), dem sogenannten „Fegentri World Cup of Nations“, sicherte sich Timpelan mit einem vierten und ersten Platz die Höchstpunktzahl für Deutschland in der Nationenwertung (insgesamt neun Länder am Start).

Mit dem zugelosten amerikanischen Wallach „Brick-yard Kitten“ gewann Timpelan nach Zielfotoentscheid hauchdünn vor Erica Taylor (USA) mit „Chief Kitten“ und Thibaud Mace (Frankreich) mit „Man of Wiregrass“.

„Das ist das Größte, was ich je erlebt habe, und steht für mich persönlich über allen anderen Erfolgen“, jubelte der megastolze Timpelan, der sich mit Krafttraining intensiv vorbereitet hatte. „Manchmal habe ich mich bei der ganzen Schinderei gefragt, wofür ich das alles mache. Aber es hat sich gelohnt. Ich war auf den Tag x topfit, konnte 100 Prozent abliefern und hoffe natürlich, dass ich Deutschland würdig vertreten habe“, so Timpelan, der schon im vergangenen Jahr in Philadelphia für Deutschland am Start war und seinerzeit den dritten Platz belegte.

Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum der Magdeburger „von unbezahlbaren Erinnerungen“ sprach. „Die USA sind ein fantastisches Land. Ich könnte mir sogar vorstellen, dort zu leben“, schwärmte der 39-Jährige, dem bei der WM vor allem „die Professionalität“ gefiel: „Es herrschte sozusagen eine Rundumbetreuung. Die Wünsche wurden einem quasi von den Lippen abgelesen, typisch amerikanisch eben und ganz anders als in Europa.“

Das siegreiche Rennen selbst gestaltete sich ungemein spannend. „Ich denke, am Ende hat auch meine Erfahrung eine entscheidende Rolle gespielt. Außerdem bin ich ein sehr ehrgeiziger Mensch und des Reitens noch lange nicht müde“, sagte Timpelan.

Die Erfolgswelle, auf der er momentan schwimmt, setzte sich anschließend auch in Deutschland fort. Beim jüngsten Galopprenntag in Hannover behielt er mit „Bwana“, einem Pferd des Leipzigers Marco Angermann, die Oberhand. „Ich war kein Favorit, im Vorfeld aber sicher, dass ich weit vorn landen kann. Wenn man solch ein WM-Rennen in den USA gewinnt, geht man mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein an den Start.“

Und auch für den vorletzten Renntag in seiner Heimatstadt Magdeburg am 30. September hat er sich als Trainer, Besitzer und Reiter von „Torqueville“ eine Menge vorgenommen. „Die letzten Rennen waren sehr erfolgreich. Ich denke, das ,Torqueville‘ sogar noch mehr drauf hat und auch im Herrenkrug nur schwer zu schlagen sein wird.“