1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Regionalsport
  6. >
  7. Isabel Gose: Noch eine Bestzeit zum Abschied

Sommerspiele in Tokio Isabel Gose: Noch eine Bestzeit zum Abschied

Isabel Gose hat sich mit der dritten Bestzeit in Tokio von ihrer Olympia-Premiere verabschiedet. Sarah Köhler bestätigte auch über 800 Meter Freistil ihre starke Form.

Von Daniel Hübner Aktualisiert: 30.07.2021, 06:00
Stellte in Tokio drei Bestzeiten auf: Isabel Gose.
Stellte in Tokio drei Bestzeiten auf: Isabel Gose. Foto: dpa

Tokio/Magdeburg - Isabel Gose darf sich auf ihr Zuhause freuen, insbesondere auf den Kühlschrank in ihrer Wohnung in Magdeburg. „Den haben wir dann aufgefüllt“, berichtet ihr Papa. Den Eltern Peggy und Gerrit, die in den vergangenen Tagen zu jeder frühmorgendlichen Stunde mit ihrer Tochter in Tokio mitgefiebert haben, hatte die 19-Jährige vom SCM vor der Abreise feierlich den Schlüssel überreicht in der Gewissheit, nach ihrer Rückkehr nicht in die gähnende Leere der Kühlregale starren zu müssen.

Was darin vor allem einen Platz finden muss, sind mit Frischkäse gefüllte Peperonis und ein Haferdrink. Goses achten dabei auf eine gesunde Ernährung: „Wir kaufen Bioprodukte“, erklärte Gerrit Gose. Aber natürlich gibt es zur Belohnung auch etwas für den süßen Zahn: zwei Törtchen aus der Bäckerei „Verzuckert Osterburg“. Und eine Umarmung sowieso.

Die wird besonders kräftig ausfallen, hat Isabel Gose doch ihre ersten Olympischen Spiele mit zwei sechsten Plätzen – einem über 400 Meter Freistil und einem mit der langen Freistilstaffel – und mit drei Bestzeiten, darunter einem deutschen Rekord (400 Meter: 4:03,21), beschlossen. Die Vielstarterin mit insgesamt sieben Rennen legte am Donnerstag zum Abschluss noch mit 8:21,79 Minuten einen persönlichen Bestwert vor, verpasste damit das Finale als Neunte über die 800 Meter Freistil knapp – um 1,21 Sekunden nämlich. Worüber sie auch ein bisschen traurig war: „Wenn man das Gefühl hatte, hier eine Runde weiterzukommen, dann will man das natürlich in jedem Rennen haben“, sagte sie. „Aber so richtig schwimme ich die 800 Meter ja erst, seit ich bei Bernd Berkhahn bin.“ Seit Mai 2020. „Ich hoffe, da geht noch einiges.“

Platz sechs mit der Staffel

Sie hatte also ihren einen Ruhetag optimal genutzt: „Ich habe den Nachmittag im Dorf verbracht“, berichtete sie über ihre freie Zeit nach dem Halbfinal-Aus am Dienstag über die 200 Meter Freistil, „und versucht, etwas Schlaf nachzuholen und einfach mal runterzukommen“. Das hat gerade über die lange Distanz zum Abschluss ihrer Olympia-Premiere geholfen. In der Staffel ist sie mit Leonie Kullmann, die sich während der ersten Tage im Tokyo Aquatics Center mit einer Mittelohrentzündung plagte, Marie Pietruschka und Annika Bruhn mit 7:53,89 Minuten an einer Medaille vorbeigeschwommen. Es gewannen starke Chinesinnen mit einem neuen Weltrekord (7:40,33).

Für Sarah Köhler aus der SCM-Trainingsgruppe geht die Reise im Becken indes weiter. Am Sonnabendmorgen um 3.30 Uhr (MESZ) startet sie im Finale über die 800 Meter. Einen Tag nach ihrem Bronzegewinn über 1500 Meter präsentierte sich die 27-Jährige wiederum in einer starken Form. In 8:17,33 Minuten gelang ihr genau das, was sie sich vorgenommen hatte: „Wichtig war für mich, ins Finale zu kommen, und dabei nicht auf einer Außenbahn zu landen. Ich möchte alles ein bisschen im Blick haben.“ Vor allem die Medaillenkandidatinnen neben ihr wie Katie Ledecky (USA), die als Schnellste im gesamten Feld in 8:15,67 Minuten in den Endlauf eingezogen ist.