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Kanu Kurz und knackig

Beim Kanu-Sprintcup des SC Magdeburg stellt sich der frischgekürte Europameister und Lokalmatdor Yul Oeltze dem Kampf Mann gegen Mann.

Von Janette Beck 21.07.2017, 01:01

Magdeburg l Lutz Bengsch, Abteilungsleiter der SCM-Kanuten und einer derjenigen, der die Organisationsfäden beim Sprintcup fest in den Händen hält, kann sich ruhig selbst mal auf die Schulter klopfen. Denn mit dem Termin für die 22. Auflage hat er buchstäblich goldrichtig gelegen. So können am Sonnabend gleich mehrere frischgebackene Europameister an der Zollebe begrüßt und bestaunt werden – allen voran Lokalmadator Yul Oeltze.

In Schlepptau des 23-Jährigen befindet sich möglicherweise sogar sein Gold-Partner Peter Kretschmer. „Eigentlich war ich nicht mit eingeplant, aber Yul hat mich gefragt, ob ich nach Magdeburg kommen möchte. Und ich denke, ich werde mir das Ganze mal anschauen“, erklärte der Leipziger am Rande des Medientages in Kienbaum. „Es gibt ja nicht so viele solcher Events für uns Kanuten - erst recht nicht mitten in der Stadt. Wenn ich höre, was der SCM da seit Jahren auf die Beine stellt, dann ist das eine tolle Sache, die man unterstützen sollte.“

Als Dauergast kann getrost Sebastian Brendel, Doppel-Olympiasieger von Rio, bezeichnet werden. Für den Star der Kanu-Szene ist der Start beim Sprintcup „quasi selbstverständlich“, wie er betont. „Mir macht das immer sehr viel Spaß.“ Der Potsdamer ist Magdeburg ohnehin zugetan. „Ich verknüpfe einen Start immer gleich auch mit einem Besuch bei meinen Schwiegereltern“, so der Canadierspezialist, der mit Romy Leue, Tochter von SCM-Trainer Eckhard Leue, verheiratet ist.

Derartige Querverbindungen innerhalb der Kanu-Familie spielen Bengsch und den vielen freiwilligen Mitstreitern im Hintergrund in die Karten. Denn das Start- und Preisgeld, mit dem Top-Athleten angelockt werden könnten, sei bei einem Gesamt-etat von 10 000 Euro „kaum der Rede wert. Top-Sportler wie Sprint-Olympiasieger Ronny Rauhe kommen vielmehr wegen der guten Stimmung und aus alter Verbundenheit zu uns“, so Bengsch. Die größte Hürde stelle aber nicht das Budget, sondern vielmehr das Finden eines Termins für das Kräftemessern der Kanu-Elite dar: „Der Wettkampf- und Trainingslager-Kalender ist immer sehr engmaschig.“ Das führte im Vorjahr wegen Olympia bereits zum kompletten Ausfall. „Diesmal müssen wir auf unsere U-23-Asse verzichten, die sich in München auf ihre WM vorbereiten. Doch noch einmal wollten wir da nicht Luft dranlassen, das wäre wohl der Todesstoß für dieses Event gewesen.“