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Kanu Landt in Sicht!

„Linkspaddler“ Justus Landt wechselt vom SC Neubrandenburg zum SC Magdeburg und bringt im seine Schwester Josefine mit.

Von Janette Beck 16.08.2017, 01:01

Magdeburg l Landt in Sicht! Bei seiner Suche nach optimalen Trainings- und Studienbedingungen ist Justus Landt fündig geworden: Der 20-jährige Kanute wechselt vom SC Neubrandenburg zum SC Magdeburg und verstärkt hier die schlagkräftige Gruppe der Canadier-Leistungsklasse um den frischgebackenen Europameister Yul Oeltze und Trainer Detlef Hummelt.

Mit seinem Wechsel von Neubrandenburg nach Magdeburg sorgt der Canadierspezialist gleich für mehrere gute Nachrichten. Der gebürtige Warener macht‘s nämlich mit links – sprich, er nutzt das Stechpaddel auf der linken Seite. „Das hübscht unsere ,Trainingsgruppe Eisen‘ ein wenig auf, denn wir sind ja bislang alles Rechtspaddler“, freut sich Felix Gebhardt (20) über die Möglichkeit, „endlich mal einen richtigen Zweier fahren zu können statt der ,polnischen Variante‘ mit zwei Rechtspaddlern“.

Für eine erfolgreiche Premiere bei der Titelkämpfen Ende August in München legen sich Gebhardt und Landt derzeit im Training kräftig ins Zeug. Um die beiden sowie Michael Müller und Neuzugang Nick Dörbandt kümmert sich derzeit Frauencoach Eckhard Leue, denn Hummelt und Medaillenhoffnung Oeltze bereiten sich derzeit in München auf die Weltmeisterschaften vor. „Justus musste sich erst einmal daran gewöhnen, auf der Elbe mit und gegen die Strömung zu fahren. Das Ganze ist doch etwas wackliger als auf ruhenden Gewässern“, erklärt Leue und sein breites Grinsen ist vielsagend. „Aber der Junge hat sich gar nicht mal so dumm angestellt.“

Doch damit der guten Nachrichten nicht genug. Der Neuzugang hat noch einen anderen positiven Nebeneffekt. Denn Landt, dessen größter internationaler Erfolg der 10. Platz bei der Junioren-WM 2015 im Vierer-Canadier ist, hat seine kleine Schwester Josefine im Schlepptau. Ihres Zeichens frischgebackene Junioren-Europameisterin im Kajak-Vierer. Bundesstützpunkttrainer Björn Bach, der betont, dass es in beiden Fällen keine Abwerbung gegeben habe, sondern sich die Athleten aus freien Stücken zum Weggang vom SC Neubrandenburg entschieden hätten, freut‘s: „Josefine ist 15 Jahre alt und gilt als Riesen-Talent. Sie passt perfekt in die starke Gruppe unserer Kajak-Mädchen, die von Ecki Leue trainiert werden. Dass sich das Ganze so gefügt hat, ist das Quäntchen Glück, dass man auch mal im Leben hat.“

Bei ihrem Wechsel vom SC Neubrandenburg zum SCM schlagen die Geschwister Landt mehrere Fliegen mit einer Klappe: So muss Josefine nicht ins Internat, sondern sie zieht bei ihrem Bruder mit ein, der in Magdeburg-Cracau eine „bezahlbare Drei-Zimmer-Wohnung“ gefunden hat. „Wir wohnen nur fünf Fahrradminuten vom Bootshaus entfernt. Damit haben wir es sowohl zum Training als auch Josi zum Sportgymnasium bzw. ich zur Uni nicht weit.“

Justus Landt ist fest davon überzeugt, eine „optimale Lösung“ gefunden zu haben: „Für mich beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Bei unserem alten Verein ging eh alles ein wenig den Bach runter. In der Leistungsklasse hatte ich nicht mehr die Unterstützung bekommen, die ich für meinen Sport brauche“, nennt er einen Beweggrund, aus Neubrandenburg wegzugehen. Der andere ist: „Ich habe nach einem attraktiven Studiengang gesucht, bei dem ich Sport und Uni gut unter einen Hut bekomme. Ich denke, dass ich in Magdeburg ein optimales Umfeld gefunden habe“, so Landt, der ab Oktober an der Uni Sport und Technik studieren wird.