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Leichtathletik Harting bekommt es gewuppt

Der 11. SoleCup in Schönebeck war einer Olympia-Generalprobe würdig. Vor allem das Diskuswerfen machte mit Blick auf Rio Geschmack auf mehr.

Von Janette Beck 01.08.2016, 01:01

Schönebeck l Wenige Tage nach seinem verbalen Schlagabtausch mit IOC-Chef Thomas Bach war der „Lautsprecher“ im Anti-Doping-Kampf, Christoph Harting, „froh“, sich seiner eigentlichen Passion widmen zu können: dem Diskuswerfen. Frohen Mutes hatte der Berliner auf Facebook zu seinen Schönebecker Zielen gemeint: „Die Regel ist leicht: 66 m – kein Medaillenkandidat. 67 m – Medaillenkandidat. 68 m – Goldkandidat. Mal sehen, wie ich es gewuppt bekomme. Nicht, dass es hier auch noch den Bach runter geht :) ...“

Am Ende machten vier Fehlversuche auf der Schönebecker Segelwiese deutlich, dass auch der streitbare Olympiasieger nicht ohne Weiteres den Hebel umlegen kann. „Die Würfe, die im Netz gelandet sind, waren eigentlich gar nicht so schlecht“, meinte Harting mit einem Augenzwinkern. Doch auch mit der Siegerweite von 66,95 Metern im letzten Versuch war die deutsche Gold-Hoffnung in Rio letztlich zufrieden. „Jetzt freue ich mich auf etwas Ruhe bis zum Start in Rio, denn zuletzt war ich doch etwas genervt von den Ereignissen links und rechts“, sagte er vor der stilechten Verabschiedung des deutschen Werferteams in Schönebeck mit heißen Samba-Tänzerinnen und brasilianischen Trommelklängen.

Den Ton bei den Frauen hatte indes Hartings Freundin Julia Fischer angegeben. In einem hochklassigen Wettkampf, bei dem die Hallenser Olympiahoffnung Nadine Müller trotz passabler 66,84 Meter „nur“ Dritte wurde, schleuderte Fischer den Diskus auf 67,47 Meter. Damit verwies sie die Australierin Dani Samuels (67,02) auf Rang zwei. „Die Würfe haben sich gut angefühlt, mir steckt nach zwei Wochen Kienbaum noch das harte Training etwas in den Beinen. Etwas traurig bin ich über den ungültigen Versuch, denn der war noch weiter.“

Eher suboptimal verlief der Saisonabschluss vor der Haustür für das SCM-Trio: Diskus-Ass Martin Wierig wurde Dritter (62,63), David Wrobel Vierter (61,34) und Kugelstoßer Dennis Lewke belegte hinter den Rio-Startern David Storl (21,23) und Tobias Dahm (19,84) Rang drei.