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Leichtathletik Internationale Feuertaufe

Magdeburger Kugelstoßerin Jule Steuer (15) und Weitspringerin Lea-Jasmin Riecke (16) starten bei der U-18-EM in Tiflis.

Von Janette Beck 13.07.2016, 01:01

Magdeburg l Mit Lea-Jasmin Riecke und Jule Steuer stehen in dieser Woche bei der U-18-EM der Leichtathleten in Tiflis zwei junge Magdeburgerinnen vor ihrer internationalen Feuertaufe. Die 16-jährige Riecke vom Mitteldeutschen Sportclub geht bei der Titelkampf-Premiere in der georgischen Hauptstadt im Weitsprung an den Start (Qualifikation: Sonnabend/ Finale: Sonntag). Steuer vom SCM, mit 15 Jahren das Kücken im Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, geht im Kugelstoßen auf Weitenjagd (Qualifikation: Freitag/ Finale: Sonnabend).

Auch wenn sie für verschiedene Clubs aus der Landeshauptstadt starten, so drücken sich die beiden Talente, die sich nahezu tagtäglich in der Sportschule oder beim Training sehen, gegenseitig die Daumen. „Für mich spielen die unterschiedliche Vereine gar keine Rolle“, versichert Jule. „Wir sind zwei Magdeburgerinnen, und ich bin heilfroh, dass ich bei meinem ersten Auftritt im deutschen Trikot mit Lea-Jasmin jemanden an meiner Seite habe, den ich kenne.“

Was in Tiflis neben der Wettkampfkleidung mit dem Bundesadler („Ich trage die Deutschland-Kleidung echt mit Ehrfurcht und Stolz. Als ich sie bekommen habe, musste ich zu Hause vor meiner Familie gleich mal ,Schaulaufen‘ und Fotos machen.“) auch nicht fehlen darf, ist „Marini“. Der Glücksbringer der Kugelstoßerin, wie der Name verrät ein Marienkäfer, ist seit Jahren bei jedem Wettkampf dabei.

In dieser Saison haben das Stofftier, aber auch Trainer Klaus Schneider oder Physiotherapeu Norman Hublitz, der die Knie-Probleme der deutschen U-16-Meisterin in den Griff bekommen hat, „einen echt guten Job gemacht“, wie Steuer betont. Denn sie steigerte ihre Bestleistung mit der 3-Kilo-Kugel um fast zwei Meter auf 17,78 m. Damit rangiert die Frohnatur in Europa auf Rang zwei. Dass ihr nur sechs Zentimeter zur Italienerin Sydney Giampietro fehlen, stachelt den ohnehin großen Ehrgeiz noch mehr an. „Natürlich möchte ich gewinnen, aber oberstes Ziel ist erstmal eine Medaille. Ich bin super drauf, habe gut trainiert und denke, ich bin auch in der Lage, die 18 Meter anzupeilen. Mal sehen, was am Ende dabei herauskommt.“

Schauen, was geht – und das ganz ohne Glücksbringer – das will auch Lea-Jasmin Riecke. „Ich gehe die Sache immer recht gelassen an und verlasse mich nicht auf einen Talisman, sondern immer auf meinen Kopf. Das ist, glaube ich, meine große Stärke“, erklärt die eigentliche Mehrkämpferin, die von Vater Ulli Riecke trainiert wird und sich in dieser Saison in ihrer Paradedis- ziplin auf 6,23 Meter gesteigert hat. Damit reist die Weitspringerin als Fünfte der europäischen U-18-Bestenliste in Tiflis an. „Ich hoffe erst einmal, dass ich die ,Quali‘ meistere. Als nächstes nehme ich mir das Finale vor und dann sehen wir weiter ...“